Filmstart: 09.07.2009
Originaltitel: Brüno
FSK: Ab 12 (?)
Verleih: Universal
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Larry Charles
Drehbuch: Sacha Baron Cohen, Peter Baynham, Anthony Hines, Dan Mazer, Jeff Schaffer
Darsteller: Sacha Baron Cohen, Richard Bey, Ron Paul, Alice Evans, Trishelle Cannatella, Sandra Seeling, Alexander von Roon, Paula Abdul, David Hill, Ben Youcef, Amy Tiehel, John Grant Gordon
Inhalt: Bruno ist ein Star – aber leider nur in seiner Heimat Österreich. Als Modereporter und bunter Vogel auf Promi-Partys erlangt er die Popularität, die er für sein hungriges Ego braucht. Doch als er bei einer Fashion-Show mit einem Klettband-Anzug auftaucht und die Veranstaltung damit ins Chaos stürzt, ist sein Ruf ruiniert. Völlig am Boden zerstört beschließt der schwule und exzentrische Bruno sein Glück woanders zu versuchen – natürlich nicht irgendwo, sondern im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Zusammen mit seinem Assistenten Lutz versucht Bruno alles um berühmt zu werden. Seine eigens kreierte Promi-Show findet vor dem kritischen Testpublikum wenig Anklang. Doch der schwule Modekenner gibt nicht auf: Geisel einer Terrororganisation oder Friedensbotschafter im Kriegsgebiet – ihm ist alles recht, Hauptsache es bringt den erhofften Medienrummel. Schließlich will er sogar heterosexuell werden, um Anerkennung zu finden. Kein leichtes Unterfangen für Bruno.
Unsere Meinung: Sacha Baron Cohen ist zurück – und er ist nicht wieder zu erkennen. Wer ihn 2006 in der Rolle des Borat erlebt hat, wird staunen. Die dunklen Locken, der dicke Schnauzer und die dichte Körperbehaarung des Reporters aus Kasachstan sind verschwunden. Stattdessen benutzt nun ein glatt rasierter und schick frisierter Bruno die Straßen der ganzen Welt als seinen persönlichen Laufsteg. Ob im prüden Amerika oder im konservativen Iran – Cohen zeigt wie gewohnt wenig Feingefühl und führt seine Figur in viele skurrile Situationen. Denn so unterschiedlich Borat und Bruno auch sind – ihre Masche ist die gleiche. Sie entlarven mit ihrer unterhaltsamen Art allerlei Missstände der Gesellschaft – zum Teil so sehr, dass nicht mehr sie selbst, sondern das reale Gegenüber zur Skurrilität wird – aufgrund der Einstellung. In diesem Film spielt das Thema Homosexualität die Hauptrolle und wie die Menschen damit umgehen. Man nimmt Cohen den von Grund auf schwulen und exzentrischen Modereporter voll ab und wer sich an anzüglichen und grenzwertig unanständigen Szenerien nicht stört, wird sich gut unterhalten fühlen. Manche Zuschauer werden die Grenze des guten Geschmacks zeitweise vielleicht überschritten sehen, andere werden genau das interessant finden. Wer Borat mochte, wird auch Bruno mögen und wird sich ganz bewusst auf diese Art von Humor einlassen. Vom prüden Landei-Ami bis hin zum Baby-adoptierenden Promi kriegen alle ihr Fett weg. Meist liefert Cohen dafür nur die Vorlage, den Rest erledigen die Personen dann ganz allein.
Fazit: Nach Borat kommt nun Bruno und weiß ebenso zu provozieren und anzuecken. Nichts für zartbesaitete, sondern vor allem für Freunde von Cohens Art Lacher zu erzeugen. Dafür gibt es aber heitere Einblicke ins prüde Amerika und die Grenzen der Toleranz. Für dieses spezielle Vergnügen gibt es 70/100 Punkten.
(cap)
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