Filmstart: 25.12.2008
Originaltitel: Buddenbrooks
FSK: Ab 6
Verleih: Warner
Laufzeit: 150 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Heinrich Breloer
Darsteller: Armin Mueller-Stahl, Jessica Schwarz, August Diehl, Mark Waschke, Iris Berben, Léa Bosco, Raban Bieling, Justus von Dohnanyi
Inhalt: Die Buddenbrooks sind eine wohlhabende und einflussreiche Kaufmannsfamilie in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Unter der Führung des geschäftstüchtigen Familienoberhaupts Jean und seiner Frau Bethsy fehlt es ihnen und den drei Kindern an nichts. Tony – die einzige Tochter – ist die hübsche und bei allen Männern beliebte “Prinzessin”. Die beiden Söhne Thomas und Christian versprechen einmal tüchtige Nachfolger im Geschäft des Getreidehandels zu werden. Doch trotz der scheinbar perfekten Voraussetzung kommt alles ganz anders: Obwohl in einen jungen Medizinstudenten verliebt, heiratet Tony – auf den Druck der Eltern hin – einen für sie völlig uninteressanten Geschäftsmann. Als dieser Jahre später bankrott geht und sich als “Mitgiftjäger” entpuppt, erfährt die Buddenbrook-Dynastie ihre erste Erschütterung. Zum finanziellen Verlust kommt die öffentliche Schmach hinzu. Von da an scheint es stetig bergab zu gehen. Nach dem Tod des Vaters übernimmt Thomas die Geschäfte, dem allerdings das richtige Gespür für die Sache zu fehlen scheint. Der jüngere Bruder Christian entwickelt sich nach längerem Aufenthalt im Ausland immer mehr zum schwarzen Schaf der Familie. Mit seiner Beziehung zu einer einfachen Tänzerin hat er keine Chance in der Familie Achtung zu finden. Die strengen Konventionen im Patriarchentum verhindern aber auch, dass Tony und Thomas in ihren Lebenswegen glücklich werden – und das, obwohl sie sich anzupassen versuchen. Liebe, Eifersucht, Arroganz und Ignoranz lassen das Familiengeschlecht mehr und mehr zusammenbrechen.
Unsere Meinung: Das Familiendrama ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Thomas Mann – und das merkt man dem Film auch an. Stück für Stück wird die komplexe Geschichte der Buddenbrooks erzählt – solide aber auch ohne größere Höhepunkte. Bei einer Länge von 150 Minuten ergeben sich – vor allem gegen Ende – gewisse Längen. Es beschleicht einen das Gefühl, dass Regisseur Heinrich Breloer soviel wie irgend möglich von der Romanhandlung in den Film hinein packen wollte. Dabei hätte er sich besser auf gewisse Aspekte konzentrieren sollen, um so etwas mehr Tiefe zu erzeugen. Die Leistungen der Darsteller sind überzeugend, aber zeigen ebenfalls keine nennenswerten Ausreißer. Die Handlung plätschert vor sich hin, die Schauspieler altern im Laufe der Jahrzehnte lediglich dezent in Form von kleinen Fältchen, fahler Haut und grauem Schläfenhaar. Trotz der Schicksale ihrer Figuren bewahren sie durchgehend eine vornehme Haltung, Verzweiflung und Dramatik sucht man vergebens. Dem Film fehlt einfach das gewisse Etwas, das Mitreißende oder das längerfristig nachdenklich stimmende. So streift der Film nur die großen Themen Liebe, Familie, Verantwortung, Werte und Gesellschaft – aber nichts davon erscheint tiefer beleuchtet und dadurch verblasst die Erinnerung an den Film leider schon bald nach dem Kinobesuch wieder.
Fazit: Dieser Film ist nichts für einen vergnüglichen Popcornkinoabend. Aber auch für Freunde von Literaturverfilmungen könnte sich am Ende die Frage stellen, was von diesem Film hängen bleiben soll. So gibt es lediglich 45/100 Punkten.
(cap)
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