Filmstart: 25.06.2009
Originaltitel: Crossing Over
FSK: Ab 16
Verleih: Senator
Laufzeit: 113 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Wayne Kramer
Drehbuch: Wayne Kramer
Mitwirkende: Harrison Ford, Ray Liotta, Ashley Judd, Jim Sturgess, Cliff Curtis, Alice Braga, Alice Eve, Justin Chon, Summer Bishi, Jacqueline Obradors, Melody Khazae, Merik Tadros
Inhalt: Zusammen mit seiner Einheit stürmt Max Brogan – Spezialagent der Einwanderungsbehörde – eine Fabrik. Wie erwartet erwischt das Team viele illegale Einwanderer bei der Schwarzarbeit. Doch für den alternden Max ist dieser Job alles andere als einfach: Er will den Menschen helfen und sie nicht nur abschieben. Kein leichtes Unterfangen im Kreise der taffen Crew. Seinen Kollegen Hamid beschäftigen ganz andere Dinge: Während sein Vater nach langem Aufenthalt in den USA endlich eingebürgert wird, sondert sich seine Schwester immer mehr von der Familie und deren Traditionen ab. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort in den USA hält die Muslimin Taslima ein Referat vor ihrer Schulklasse und vertritt eine polarisierende Meinung zu den Anschlägen vom 11. September. Einen Tag später steht die Polizei vor der Türe ihrer Familie und nimmt das 15jährige Mädchen fest. Grund: Sie sei eine potenzielle Selbstmordattentäterin und damit Gefahr für die USA. Das geschockte Mädchen weiß kaum wie ihr geschieht, als sie und ein Teil ihrer Familie kurz vor der Abschiebung stehen.
Unsere Meinung: Viele Geschichten – ein Thema. Nach diesem Konzept arbeitet dieser Film von Wayne Kramer und erinnert damit unweigerlich an L.A.Crash. In Form eines Querschnitts wird die Einwanderungsproblematik in den USA veranschaulicht. Die Schicksale der Menschen, die in den USA leben und dennoch für immer Ausländer bleiben, sind an vielen Stellen miteinander verflochten und ergeben so ein großes Ganzes. Dabei geben sich die Stars die Klinke in die Hand: Harrison Ford, Ray Liotta und Ashley Judd, sowie der Jungstar Jim Sturgess (einigen bekannt aus 21), dienen als Aushängeschild. Vielmehr sei aber die Leistung von Summer Bishil als verzweifelte Taslima erwähnt. Neben dem allseits bekannten Nationalstolz der Amis lernt der Zuschauer auf der 113 minütigen Reise durch das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ auch andere Nationen kennen: Japaner, Mexikaner, Juden und Muslime, die auf dem schmalen Grat zwischen dem Erhalt ihrer Wurzeln und Überzeugungen und der Anpassung an ihre neue Heimat wandeln – Mal mehr, mal mehr weniger erfolgreich. Der Blick der Filmemacher fällt dabei glücklicherweise nicht nur kritisch auf das Handeln so mancher Einwanderer, sondern auch auf das beliebte Einreiseland. Sogar die Nationalhymne wird hier übertönt und dient als gelungener Kontrast dafür, was hinter dieser stolzen Fassade in Wirklichkeit vor sich geht.
Fazit: Ein Geflecht aus Einzelschicksalen wird gekonnt verwoben und bildet einen interessanten Film mit Starbesetzung. Der amerikanische Patriotismus weicht diesmal einem harten Bild von der Problematik rund um Einwanderer und Einbürgerung. Wenn die USA sich selbst kritisch sieht, ist das allemal sehenswert. Dafür vergeben wir 80/100 Punkten.
(cap)
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