Filmstart: 22.01.2009
Originaltitel: Changeling
FSK: Ab 12
Verleih: Universal
Laufzeit: 142 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Darsteller: Angelina Jolie, John Malkovich, Jeffrey Donovan, Michael Kelly, Colm Feore, Jason Butler Harner, Amy Ryan

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Inhalt: 1928: Die allein erziehende Mutter Christine Collins bemüht sich sowohl ihrem Sohn Walter als auch ihrer Arbeit gerecht zu werden. Als sie eines Samstags morgens unerwartet eine Schicht übernehmen muss, lässt sie ihren enttäuschten Sohn ungern alleine zu Hause zurück. Als sie am Abend zurückkommt, ist Walter unauffindbar. Niemand hat etwas mitbekommen – er ist verschwunden. Die verzweifelte Mutter wird zunächst von der Polizei abgewiesen, denn erst nach 48 Stunden können Kinder als vermisst gemeldet werden. Nach der ersten erfolglosen Suche nach dem kleinen Jungen hat die Polizei schnell wieder andere Dinge zu tun und Christine forscht auf eigene Faust weiter. Fünf Monate nach dem spurlosen Verschwinden erhält die Mutter die erlösende Nachricht: Ihr Sohn wurde aufgegriffen. Christines Freude wärt nicht lange, vielmehr ist sie verwirrt und ratlos als ihr ein falsches Kind als ihr eigenes präsentiert wird. Nach ersten Selbstzweifeln und Überzeugungsarbeit der Staatsbeamten glaubt sie fast selbst daran, dass es sich um Walter handelt. Doch schließlich hat sie Beweise für ihre intuitive Einschätzung und wendet sich erneut an die Polizei von Los Angeles. Doch ihre Einwände werden uneingeschränkt abgewiesen – stattdessen muss sie sich sogar Vorwürfe anhören. Christine kann es nicht fassen und sieht sich in einer verzweifelten Lage. Niemand will ihr glauben und helfen, ihren immer noch verschwundenen Sohn zu suchen. Bis der Radioprediger Reverend Gustav Briegleb auf sie aufmerksam wird und ihr helfen will. Zusammen mit ihm kämpft Christine Collins für Gerechtigkeit und für die Wahrheit um ihren vermissten Sohn. 

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Unsere Meinung: Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst – diese Aussage wird durch diese dramatische Krimigeschichte weiter bekräftigt, denn Christine Collins und ihr bewegendes Schicksal gab es tatsächlich. Hervorragend gespielt von Angelina Jolie erhält die reale Persönlichkeit in diesem Hollywood-Streifen von Clint Eastwood ein verzweifeltes und gleichzeitig starkes und gradliniges Gesicht. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass sie mit Abstand die gewichtigste und stärkste Rolle in dieser Darstellung eines schweren Schicksals trägt. Die unglaubliche Geschichte um den Verbleib eines vermissten Sohnes und den oft aussichtslos erscheinenden Kampf seiner Mutter verfügt über viele berührende Szenen und einen großen Spannungsbogen. Die zentrale Frage nach dem Verbleib des Jungen fesselt über sehr lange Zeit und lässt nicht nur zuschauenden Eltern hin und wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Das Schicksal von Christine Collins in anfänglich kleinem und persönlichem Maßstab, entwickelt nach und nach immer größere Dimensionen, die schließlich die ganze Stadt betreffen. Bei einer Länge von über 140 Minuten ergeben sich außergewöhnlich wenige Momente des Auf-die-Uhr-Blinzelns. Gegen Ende wird die Geschichte zwar ein wenig in die Länge gezogen – aber immerhin warten auch zu guter Letzt noch weitere Überraschungen auf Christine und die Zuschauer.  

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Fazit: Dieser Film ist nichts für leichten Filmgenuss, da er sehr zu Herzen geht und mit seiner Länge viel Aufmerksamkeit vom Zuschauer verlangt. Wer sich aber darauf einlässt, den erwartet ein anspruchsvoller und spannender Kinoabend rund um eine unfassbare Geschichte, die vor dem Hintergrund, dass sie auf einer wahren Begebenheit beruht, noch mehr berührt und stark in seinen Bann zieht. Dafür gibt es 80/100 Punkten. 
(cap)

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