Filmstart: 08.10.2009
Originaltitel: The Children of Huang Shi
FSK: Ab 12
Verleih: 3Rosen
Laufzeit: 114 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Roger Spottiswoode
Drehbuch: Jane Hawksley, James MacManus
Darsteller: Roger Spottiswoode – Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, Radha Mitchell, Chow Yun Fat, Michelle Yeoh, David Wenham, Guang Li
Inhalt: China 1937: Der britische Reporter George Hogg begibt sich auf eigene Gefahr in die Stadt Nanking. Während die von japanischen Soldaten zerbombte Stadt weiterhin ein Krisenherd darstellt, sind Hoggs einzige Waffen ein Fotoapparat und eine Schreibmaschine, um die Kriegsgeschehnisse festzuhalten. Als Zeuge eines Erschießungskommandos unschuldiger Zivilisten gerät er selbst ins Visier der gnadenlosen japanischen Soldaten. Im letzten Moment rettet ihn ein Trupp chinesischer Widerstandskämpfer, angeführt von Jack Chen. Nachdem sich die beiden angefreundet haben, geraten sie in erneute Lebensgefahr. In einem notdürftigen Lazarett lernt George die engagierte Lee Pearson kennen, die sich als Krankenschwester in der Not um die Verletzten kümmert. Damit sich der Brite in Ruhe erholen kann, schickt sie ihn nach Huang Shi zu einem Waisenhaus. Die 60 Kinder dort leben unter schlechten Bedingungen und im Wesentlichen auf sich allein gestellt. Zunächst stößt George, der kaum chinesisch spricht und eigentlich nur zurück an die Front will um vom Kriegsgeschehen zu berichten, auf die Ablehnung der jungen Bewohner. Doch schließlich fühlt er sich mehr und mehr dafür verantwortlich, etwas an der Situation der Kinder zu ändern. Er bringt das alte Gebäude auf Vordermann, erteilt Englischunterricht und lernt selbst chinesisch. Die verwaisten Kinder erhalten neuen Lebensmut, doch schließlich erfährt George durch ein Wiedersehen mit dem Widerstandskämpfer Chen, dass auch das abgelegene Huang Shi nicht mehr lange sicher vor den angreifenden Japanern ist…
Unsere Meinung: Von den grausamen Massakern in Nanking im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg haben wahrscheinlich die Meisten schon einmal etwas gehört – oder im Geschichtsbuch gelesen. In „Die Kinder der Seidenstrasse“ ist dieses Geschehen der Einstieg in eine wahre Geschichte. Keine Geschichte nur vom Krieg, vom Tod und der Verzweiflung, sondern auch von Hoffnung, Mut und Freundschaft. Denn der Brite George Hogg fand seine Erfüllung dort, wo er sie am wenigsten vermutete: inmitten verwaister chinesischer Kinder. Der 114 Minuten lange Film zeichnet ein eindrucksvolles Bild von diesem Mann und seinem Lebensweg im vom Krieg gezeichneten China. Dabei gelingt der Balanceakt zwischen übertriebener Dramatik oder all zu heuchlerischer Weichzeichnerei. Es gibt sowohl erschreckende als auch schöne Momente und im Großen und Ganzen wirkt alles stimmig und realistisch. Die Schauspieler Jonathan Rhys Meyers, Radha Mitchell, Chow Yun Fat und Michelle Yeoh wurden sorgfältig ausgewählt und machen ihren Job gut. Ein mindestens genauso großes Kompliment ist aber auch den 60 Kindern auszusprechen, die ihre Rollen der gezeichneten, aber unschuldigen Kriegskinder hervorragend spielen. Zusammen mit den wunderbaren Landschaftsbildern aus vielen Teilen Chinas ergibt sich großes Kino. Da der Fokus auf der Lebensgeschichte von George Hogg liegt, bleiben Wertungen der damaligen Geschehen außen vor. Der unerfahrene Brite gerät in eine neue, fremde Welt und versucht mit vollem Einsatz, die Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, die er vor sich sieht. Für seine Tapferkeit und sein Engagement hat er diesen Film mehr als verdient.
Fazit: Gekonnte Aufnahmen, gute Schauspieler und eine Geschichte aus dem wahren Leben, die Hoffnung in einer grauen Kriegslandschaft sät. Mit diesem Film ist der Zuschauer nicht nur gut unterhalten, ihm wird auch eine interessante Geschichte über Werte erzählt, die auch außerhalb des Krieges Bestand haben sollten. Dafür von uns 80/100 Punkten.
(cap)
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