Filmstart: 21.02.2008
Original-Titel: Love in the Time of Cholera
FSK: Ab 6
Verleih: Tobis
Laufzeit: 139 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Mike Newell
Darsteller: Javier Bardem, Giovanna Mezzogiorno, Benjamin Bratt, Catalina Sandino Moreno, Liev Schreiber, Laura Harring, Ana Claudia Talancon

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Inhalt: Ein in die Jahre gekommener Mann liegt mit einer jungen Frau nackt in seiner Hängematte. Die Glocken der Kirche fangen an zu läuten – es muss jemand gestorben sein. Von diesem Gedanken gepackt verlässt Florentino Ariza das Liebesbett und begibt sich direkt zum Haus der Witwe Fermina, um zu beteuern, dass er sie immer noch liebt, er sich für sie aufgehoben hat und sie immer noch heiraten möchte. Wutentbrannt schickt sie Florentino aus ihrem Haus.

So beginnt Die Liebe in den Zeiten der Cholera, so endet diese Liebe aber nicht. Nach dem Rauswurf, wird nun die Geschichte der schönen Göttin Fermina und Florentino erzählt. Der Telerammbote Florentino Ariza kommt eines Tages in das Haus eines Maultierhändlers. Dort sieht er dessen Tochter Fermina und verliebt sich unsterblich in sie. Diese darf jedoch die Beziehung zu Florentino nicht eingehen, da ihr Vater einen wohlhabenderen Mann für seine schöne Tochter vorgesehen hat. Damit beginnt für Florentino ein langer Leidensweg. Angefangen von einem selbstauferlegtem Zölibat, über Trauer und Übelkeit bis hin zu einer ganze beträchtliche Anzahl an Affären, die (vorerst) über Fermina hinwegtrösten sollen.

Währenddessen geht diese eine Ehe mit dem angesehenen Arzt Juvenal Urbino ein, der sie wegen Verdachts auf Cholera untersucht hatte.

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Unsere Meinung: Entgegen den Erwartungen die der Filmtitel hervorruft, spielt die Cholera in diesem Romantik-Drama keine große Rolle. Sie erscheint maximal als blassrosa Faden, der zu Beginn, in der Mitte und ganz am Ende des Films auftaucht, aber keine grundlegenden Wendungen hervorruft. Die Handlung würde auch ohne die Cholera und ohne den Verweis auf das 19. Jahrhundert erzählt werden können, denn eigentlich ist hier nur der Vater der Grund, warum die beiden Protagonisten nicht zu einander finden und das war alles irgendwie schon mal da.

Filmtitel hin oder her. Hier wird eine Geschichte zweier Menschen erzählt, die sich in der Jugend verlieben, nicht heiraten dürfen und am Ende vielleicht doch irgendwie zusammen kommen. Der Film ist – trotz seiner Länge – nicht wirklich langweilig. Die Geschichte scheint im Nachhinein einfach nur uninteressant und lapidar.

Eventuell hat der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez in seinem Roman der Cholera einen viel größeren Wert beigefügt, so dass der britische Regisseur Mike Newell (Harry Potter und der Feuerkelch, Vier Hochzeiten und ein Todesfall) einfach nur den falschen Focus gewählt hat – möglicherweise ein Anreiz das Buch zu lesen.

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Fazit: Wer einen romantischen Liebesfilm erwartet und/oder eine authentische Darstellung der „Zeit der Cholera“, der sollte sich lieber eine Verfilmung von einem Jane Austen – Roman ansehen oder eine Dokumentation über Kolumbien im 19. Jahrhundert. Beides zusammen kann der Film nicht zeigen, deswegen nur 30 von 100 Punkten.
(Pia van Paulsen)

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