Filmstart: 13.03.2008
Original-Titel: Die Welle
FSK: Ab 12
Verleih: Constantin
Laufzeit: 110 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Dennis Gansel
Darsteller: Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt, Jennifer Ulrich, Christiane Paul, Elyas M’Barek, Cristina Do Rego, Jacob Matschenz, Ferdinand Schmidt-Modrow (u.a.)
Inhalt: Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) startet während einer Projektwoche zum Thema “Staatsformen” einen Versuch, um den Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: “Die Welle”.
Unsere Meinung: Die Welle hat mich in ihren Bann gezogen, seitdem ich das erste Mal den Trailer zu Gesicht bekam. Mich hat die Frage fasziniert, ob denn eine Diktatur in Deutschland noch möglich sei. Im Film verneint ein Jugendlicher die Frage mit der Begründung, dass wir doch viel zu aufgeklärt wären. Ich aber glaube weiterhin daran: Eine Diktatur ist auch heute noch möglich.
Zu Beginn wird uns eine Klasse vorgestellt, die natürlich sehr stereotypisch daherkommt. Es gibt den Ausländer, den Ossi, den Versager und den, der von seiner Familie missachtet wird. Komischerweise kann man die Probleme an diesen Personen wunderbar nachvollziehen, denn in irgendeine der Rollen kann man sich unweigerlich hineinversetzen. Die Entwicklung der Welle selbst geht dann recht schnell vonstatten. Das Projekt wird gegründet, ein paar Mal ein- und ausgeatmet und schon sind die Schüler gehorsam. Auch wenn die Entwicklung so schnell geschieht, kann man sich trotzdem immer noch – und es ist eigentlich schon ein Wunder – mit dem Film und mit der Idee identifizieren. Teilweise geht es sogar soweit, dass man sich selbst schon als Welle-Mitglied sieht.
Gegen Ende hin artet der Film dann zusehends aus und wird nun zum Moralprediger. Soviel kann man verraten: Das Ende ist Geschmackssache.
Jürgen Vogel schafft es endlich eine Figur so zu Spielen, dass man seiner Arbeit sogar das Prädikat “Glaubhaft” verleihen kann.
Schade nur, dass man von “Der Welle” am Ende allein gelassen wird. Die Diktatur ist möglich. Zwar nur unter großen Opfern, aber ist sie wirklich so schlecht, wie am Ende im Film dargestellt? Ich bin mir dessen nicht so sicher…
Fazit: “Die Welle” ist ein Film, der noch Stunden nach dem Ende im Kopf umherschwirrt und stark zum Nachdenken anregt. Zwar werden einige Szenen etwas zu überzeichnet dargestellt, trotzdem kann man “Die Welle” als richtig guten Film bezeichnen. Starke 85/100 Punkten hat sich der Film damit redlich verdient.
(ts)
Schreibe einen Kommentar