Filmstart: 05.02.2009
Originaltitel: Doubt
FSK: Ab 6
Verleih: Walt Disney
Laufzeit: 104 Minuten
Trailer: Klick hier

Regie: John Patrick Shanley
Drehbuch: John Patrick Shanley
Darsteller: Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Viola Davis, Joseph Foster II, Alice Drummond, Audrie J. Neenan, Susan Blommaert

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Inhalt: 1964: An einer Konfessionsschule in der Bronx herrschen Strenge und Ordnung. An der von Geistlichen geführten Lehranstalt geben Nonnen Geschichte und Pfarrer unterrichten im Sport. Die unnahbare Schulrektorin Schwester Aloysius Beauvier hält ein besonders wachsames Auge über die Gehorsamkeit und das Benehmen der Schüler. Im Kontrast dazu steht der liberale Pater Brendan Flynn, der den Kindern als Freund und Vertrauensperson entgegentritt. Genau diese zwei gegensätzlichen Menschen geraten in diesem Film aneinander und das auch noch in einem besonders heiklen Fall. Nachdem die junge Schwester James einige merkwürdige Dinge bei ihrem Schüler Donald Miller bemerkt, die im Zusammenhang mit Pater Flynn zu stehen scheinen, berichtet sie der Rektorin davon. Schnell steht der Verdacht im Raum, dass der Pater den Jungen – den einzigen schwarzen Schüler der Schule – sexuell missbraucht haben könnte. Die strenge und gewissenhafte Schwester Aloysius versucht nun mit allen Mitteln dahinter zu kommen, was sich wirklich ereignet hat – dabei hält sie stetig an ihrem Verdacht fest. Pater Flynn leugnet die Tat und will sich nicht so schnell geschlagen geben. Die emotionale Schwester Adams steht zwischen den Fronten und weiß nicht so recht wem sie glauben soll. Dem sympathischen Pater Flynn oder der selbstsicheren Schwester Aloysius?

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Unsere Meinung: Dieser Film präsentiert dem Zuschauer eine Welt, in der der Glaube an erster Stelle steht. Darum dreht es sich nicht nur hintergründig – in Bezug auf den Schulalltag und das Leben der züchtigen Schwestern, die jeden Abend still ihr Essen zu sich nehmen – sondern auch beim heiklen Missbrauchsvorwurf. Nicht eindeutige Beweise oder polizeiliche Ermittlungen lenken das Geschehen, sondern der Glaube der Beteiligten. Dadurch entsteht ein interessantes Szenario: Ähnlich wie die grundgute Schwester Adams schwankt der Zuschauer immer wieder in seinem Urteil, die guten schauspielerischen Leistungen von Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman geben dieser Unsicherheit ständig neues Futter. An den kleinsten Hinweisen wie Mimik, Gestik oder Ausdrucksweisen will man das Rätsel endlich lösen und ertappt sich selbst dabei, sehr beeinflussbar zu sein. Trotz dieser guten Idee hinter dem Plot des Films, schafft er es nicht vollends zu überzeugen. Die auf einem erfolgreichen Theaterstück beruhende Handlung wirkt oft eher wie eine 2-Mann-Show. Vor allem gegen Ende gibt es kaum noch Schnitte oder Szenenwechsel, lediglich die zermürbenden Auseinandersetzungen zwischen Pater Flynn und Schwester Aloysius tragen die Handlung. Das kann aber schon etwas ermüdend wirken, gerade wenn diese Szenen unbefriedigend enden. Um ein durch und durch gelungenes Werk zu sein, fehlt es dem Film zusehends an visuellen Reizen und auch die Handlung selbst büßt gegen Ende einiges ein.

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Fazit: Die Hoffnung alleine auf den Glauben zu setzen hat weder den Figuren, noch den Filmemachern so viel gebracht, dass der Streifen als Meisterwerk zu bezeichnen wäre. Trotz durchaus guter Ideen und hervorragenden Schauspielern mangelt es aber deutlich an visueller Kraft und einem abschließenden Statement. Daher lediglich 70/100 Punkten.
(cap)

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