Filmstart: 20.08.2009  
Originaltitel: Inglourious Basterds
FSK: Ab 16
Verleih: Universal
Laufzeit: 154 Minuten  
Trailer: Klick hier
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch:
Quentin Tarantino
Darsteller:
Brad Pitt, Diane Kruger, Eli Roth, Mélanie Laurent, Christoph Waltz, Daniel Brühl, Samm Levine, Eli Roth, B.J. Novak, Til Schweiger

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Inhalt: Der selbsternannte Detektiv Hans Landa (Christoph Waltz), allgemein bekannt unter der Bezeichnung „Judenjäger“, besucht den Milchbauern Perrier LaPedite, um die Spur einer flüchtigen jüdischen Familie zu verfolgen. Sein Gespür täuscht ihn nicht und die gesamte Familie wird kurzerhand erschossen. Alle, bis auf ein Mädchen, dem die Flucht gelingt. An einem anderen Ort rekrutiert Aldo Raine (Brad Pitt) neue Mitglieder für die Basterds, deren Ziel es ist, Nazis zu töten. Wenige Jahre später verliebt sich der deutsche Kriegsheld Fredrick Zoller (Daniel Brühl) in die attraktive Shosanna. Diese ist Jüdin und jenes Mädchen, das als einzige den Mord an ihrer Familie überlebte. Sie betreibt ein Kino und fasst den Entschluss, sich an den Nazis zu rächen. Zur Hilfe kommt ihr dabei die Neuplanung Joseph Goebbels, die Premiere von „Stolz der Nation“ in ihrem Kino zu feiern.

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Unsere Meinung: Nicht viele Filme wurden schon vor ihrem Start so heiß diskutiert wie Tarantinos „Inglourious Basterds“. Die Meinungen nach der Premiere in Cannes hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Der Kritik am langen Filmstoff nahm sich Tarantino an. Er verlängerte die Kinoversion noch einmal um 20 Minuten. Ist er damit gut gefahren?
Seine Story ist in 5 Kapitel aufgeteilt, die in chronologischer Reihenfolge erzählt werden.
5 Kapitel klingen nicht viel, sind aber ausreichend. Wichtige Szenen, wie das Eingangskapitel in Frankreich und das erste Erscheinen Hans Lands, oder das geheime Treffen in einer französischen Taverne, versprühen eine Intensität, die den Zuschauer gefangen nimmt. Viele Szenen erscheinen lang  und wollen nicht enden. Doch die Länge, die intensiven Blickkontakte und die Angespanntheit aller Beteiligten entlädt sich urplötzlich und es kehrt vorerst Ruhe ein. Jede – sei sie auch noch so ausgedehnt – Filmszene wird musikalisch eingeleitet oder begleitet. Die Ähnlichkeiten zum Italo-Western sind offensichtlich und kein Geheimnis. Die Szenerie, die Musik, die Story – alles passt. Beinah. Betrachtet man die Darstellerriege, springen einem bekannte Namen (auch viele, inzwischen etablierte, deutsche Schauspieler) ins Auge. Während die Herren (national und  international) allesamt eine gute Figur machen, kann das von Diane Kruger nicht unbedingt behauptet werden. Ihre Darstellung des deutschen Filmstars Bridget von Hammersmark ist enttäuschend. Sie wirkt hölzern und aufgesetzt. Absolut hervorzuheben ist dagegen Christopf Waltz. Die Verkörperung des Hans Landa gelingt ihm beängstigend gut und Hollywood scheint endlich Notiz von ihm genommen zu haben.
Kapitel 5 läutet das „Grand Final“ ein und Tarantino bleibt seinem Stil treu. Die Vorliebe, bekannte Filme in den eigenen Erzählstoff zu integrieren, gelingt auch in „Inglourious Basterds“. Auch der Einsatz von Filmblut kommt – wie immer – nicht zu kurz. Die Kritik, dem neuen Tarantino fehle es an Gewalt, sei dahin gestellt. Es gab schon derbere Szenen in früheren Filmen, aber die buchstäbliche „Keule“ wird auch hier geschwungen.

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Fazit: Eine interessante Story, viele bekannte Gesichter und eine grandiose Leistung von Christoph Waltz machen „Inglourious Basterds“ zu einem wirklich gelungenen Film. Vieles stimmt, eine Sache hinkt: die Synchronisation. Wer kann, sollte sich unbedingt die Originalfassung zu Gemüte führen. Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Akzenten ist ein Spaß und geht in der deutschen Kinofassung leider komplett unter. Wer genügend Sitzfleisch hat und ein wenig Geduld mitbringt, wird von Tarantinos neuestem Werk wirklich nicht enttäuscht sein. Gute 80/100 Punkten.
(dw)

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