Filmstart: 20.03.2008
Original-Titel: Juno
FSK: Ab 6
Verleih: Fox
Laufzeit: 96 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Ellen Page, Jason Bateman, Jennifer Garner, Michael Cera, Allison Janney, J.K. Simmons, Olivia Thirlby, Eileen Pedde, Rainn Wilson (u.a.)

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Inhalt: Juno ist 16 und schwanger. So weit, so katastrophal. Während ihre beste Freundin noch von der Frage umgetrieben wird, wie man genug Pipi für drei Schwangerschaftstest zusammen bekommt, ist Juno schon auf dem Weg zur Abtreibung. Doch etwas passiert dort mit ihr, und sie bringt es nicht fertig, das Kind in ihr zu töten. Und als ihr Vater, hart aber herzlich, und ihre Stiefmutter, Nageldesignerin und Hundefanatikerin, von der Angelegenheit erfahren, hat Juno schon alle wichtigen Entscheidungen im Alleingang getroffen – sie wird das Kind bekommen, und es an Adoptiveltern übergeben. Die idealen Kandidaten hat sie auch schon gefunden, im Anzeigenblatt „gleich neben den Wellensittichen“. Mark und Vanessa scheinen die perfekten Eltern zu sein – dass es diese aber nicht gibt, merkt Juno mit jedem Besuch bei den Beiden ein bisschen mehr. Derweil kann ihr unbedarfter Kumpel/Freund Bleecker immer noch nicht begreifen, dass sie tatsächlich mit ihm geschlafen hat und ist mit der Situation hoffnungslos überfordert, wie alle Anderen auch – mit Ausnahme derjenigen, die „aussieht wie eine aufgeblasene Version von Juno“.

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Unsere Meinung: Die Heldin dieses Films ist eher eine Antiheldin – in der Schule eine Außenseiterin, wird sie von den Cheerleadern verachtet, weil sie in einer Band spielt, zerschlissene Klamotten trägt und einen Freund hat, der alles Andere als cool ist. Und dann trägt sie auch noch einen riesigen Bauch vor sich her, was sie endgültig zum Freak macht. Man möchte Mitleid haben mit diesem kleinen Mädchen – aber Juno weiß vielleicht nicht genau, wer sie sein will, ist aber reifer als einige der Erwachsenen um sie herum. Etwa der zukünftige Vater Mark, der sich nicht so richtig auf sein Adoptivbaby freuen kann, weil er doch eigentlich noch Rockstar werden wollte. In ihrer unvergleichlichen flapsigen Art findet Juno ihren eigenen Weg, mit der unmöglichen Situation umzugehen. Mit flotten Sprüchen und viel Einfühlungsvermögen nähert sich der Film dem heiklen Thema Teenager-Schwangerschaften und trifft dabei genau den richtigen Ton. Er nimmt seine Figuren ernst und erweckt beim Zuschauer nie das Gefühl betroffenen Mitleids für das arme junge Ding, sondern nur große Sympathie und Bewunderung.

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Fazit: Ein heiterer Film über ein ernstes Thema, der aber weder seicht noch deprimierend ist. Nicht zuletzt dank der schönen Musik, die die schwierige Stimmungslage der Pubertät sehr passend untermalt. Insgesamt ein höchst sehenswerter Film, der zu Recht für 4 Oscars nominiert war. Bitte mehr von dieser Art aus Hollywood! 95/100 Punkten.
(mf)

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