Folgende Filme laufen in der Kinowoche vom 29.11.07 – 05.12.07 in den deutschen Kinos an: (Filmstart: 29.November 07)
Ausgerechnet Bulgarien – Angelika Schrobsdorff und ihre Familie
Dieser Dokumentarfilm über die Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff erzählt die ganz private Geschichte einer Familie, die dennoch exemplarisch für die Entwicklung und den Zustand der Gesellschaft steht, in der sie stattfindet.Angelikas jüdische Mutter flüchtet 1939 in eine Scheinehe mit einem Bulgaren, um Deutschland mit ihren beiden Töchtern verlassen zu können. Sie leben in Sofia bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Während Bettina, die ältere der beiden Töchter, in Bulgarien heiratet, zwei Kinder bekommt und bleibt, wandert Angelika Schrobsdorff durch die Welt. Doch beide bleiben auf unterschiedliche Weise heimatlos.
Gute Doku mit tollen Bildern.
Bruno Manser – Kampf um den Regenwald:
Der Basler Bruno Manser lebte von 1984 bis 1990 mit dem Urvolk der Penan im Dschungel von Borneo und eignete sich ihre Sprache und Kultur an. Die Penan akzeptierten Manser als einen der ihren und nannten ihn Laki Penan: den Penan-Mann. Als die ersten Bulldozer auftauchten, um den Regenwald abzuholzen, machte Manser durch spektakuläre Aktionen auf das ökologische und menschliche Desaster aufmerksam und schuf sich dadurch mächtige Feinde. Im Frühjahr 2000, auf einer geheimen Reise zu den Penan, verschwand er spurlos…
Unglaublich spannende Dokumentation aus der Schweiz.
Der Mann von der Botschaft:
Herbert Neumann arbeitet in der deutschen Botschaft in der georgischen Hauptstadt Tbilisi. Nach getaner Arbeit kehrt er jeden Tag nach Hause zurück und versucht die Langeweile durch Computerspiele zu vertreiben. Auch die Affäre mit einer Georgierin, der Botschaftsmitarbeiterin Nana, ist kein Trost für sein einsames Leben in dieser fremden Stadt. Seine Monotonie scheint sich aufzulösen, als Herbert auf dem Markt dem zwölfjährigen Flüchtlingsmädchen Sashka begegnet…
Schwaches Drama ohne Höhepunkte.
Die Gebrüder Weihnachtsmann:
Von klein auf hat Fred Claus im übergroßen Schatten seines jüngeren Bruders gestanden: So sehr er sich auch abstrampelte – in jeder Hinsicht übertrumpfte ihn der brave Nicholas – denn der ist nun mal … tja … ein Heiliger. Um seinem legendären Namen Ehre zu machen, will Nicholas stets alle Welt beschenken, während Fred genau den umgekehrten Weg einschlägt: Er konfisziert die Waren säumiger Kunden, wenn sie ihre Raten nicht zahlen. Doch damit wird er weder reich noch glücklich – im Gegenteil: Er steckt tief im Schlamassel. Obwohl Nicholas Gattin Annette ganz unchristlich Gift und Galle spuckt, erklärt sich der harmoniesüchtige Rauschebartträger bereit, seinem großen Bruder zu helfen – aber er stellt eine Bedingung: Fred soll seine Schulden abarbeiten, indem er am Nordpol Spielzeug bastelt.
0815-Komödie ohne große Lacher, ohne großen Tiefgang.
Die Todeskandidaten:
Auf Joe Conrad wartet die Todesstrafe in einem südamerikanischen Gefängnis. Unerwartet wird er von einem Fernsehproduzenten freigekauft und auf eine einsame Insel geschafft, wo er gegen neun andere verurteilte Killer antreten muss. Nur der beste Kämpfer, sprich derjenige Todeskandidat, der es schafft, alle anderen zu töten, kann danach als freier Mann in sein altes Leben zurückkehren.
Seinem brutalen Mitstreiter McStarley werden bei diesem Wettkampf um Leben und Tod die besten Chancen eingeräumt. Dabei möchte Joe nur eines: so schnell wie möglich zu seiner Familie zurückkehren.
Spannender Actionfilm, dessen Qualität allerdings an stumpfen Dialogen und einigen Logikfehlern leidet.
Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel:
Boston, die Stadt der US-Pilgerväter und der Kennedys, tougher Cops und knallharter Gangster. Patrick Kenzie und Angela Gennaro, privat wie beruflich ein Paar, verdienen ihren Lebensunterhalt als Privatdetektive. Da verschwindet die vierjährige Amanda aus ihrer Wohnung im Arbeiterviertel Dorchester. Spurlos und ohne Lösegeldforderung. Kenzie und Gennaro übernehmen auf Drängen von Amandas Tante Beatrice McCready den Fall.
Spannender Thriller mit unglaublich vielen Wendungen.
Hoppet:
Der zwölfjährige Azad ist ein begeisterter Hochspringer, doch in seiner Heimat irgendwo im Mittleren Osten herrscht Bürgerkrieg und er kann sein Talent nicht nutzen. Eines Tages beschließt seine Familie, zu Verwandten nach Deutschland zu fliehen. Zuerst sollen Azad und sein zwei Jahre älterer Bruder Tigris, der seit einem Bombenangriff kein Wort mehr spricht, ausreisen. Ihre Eltern wollen so bald wie möglich nachkommen. Zu spät bemerken Azad und Tigris auf ihrer Flucht, dass sie von Schleppern betrogen wurden, und so landen die Kinder vollkommen mittellos in Stockholm. Eine mitreisende Flüchtlingsfamilie nimmt sich ihrer zwar als fiktive Eltern an, doch um den Schwindel nicht auffliegen zu lassen, dürfen die Kinder ihre wahre Identität nicht preisgeben.
Völlig überladener Film, der einfach zu viel auf einmal kritisieren möchte.
Hotel Very Welcome:
Fünf Rucksacktouristen reisen durch den großen, exotischen Vergnügungspark Asien, um dem europäischen Alltag zu entfliehen. Mit reichlich Einsamkeit im Gepäck arbeiten sie in der Ferne Indiens und Thailands hart am Glücklichsein: Josh und Adam verfangen sich in der Ekstase globaler Beach-Partys. Svenja sitzt in einem Hotelzimmer in Bangkok fest und telefoniert ihrem verpassten Rückflug hinterher. Liam taumelt derweil mit erweitertem Bewusstsein durch Indien, um sich von seinen Problemen zu Hause abzulenken, während Marion in der Meditation einen Weg findet, an sich selbst zu scheitern. Am Ende der Reise wartet auf einige der Backpacker ein Neuanfang – und auf die anderen immerhin ein Anschlussflug.
Sehr ironisches Drama mit einigen Längen.
Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird:
TV-Kriegsberichterstatter Simon Hunt und Kameramann Duck arbeiten immer dort, wo es am brenzligsten ist: Bosnien, Irak, Somalia, El Salvador … Doch eines Tages dreht Hunt durch – damit ist die Karriere des Emmy-Preisträgers abrupt beendet. Duck seinerseits wird befördert, und so gehen die beiden fortan getrennte Wege. Fünf Jahre später kehrt Duck nach Sarajevo zurück und trifft dort überraschend auf Hunt, der ihm eine weltexklusive Story anbietet: Hunt weiß, wo sich der meistgesuchte bosnische Kriegsverbrecher versteckt. Das könnte der Knüller ihres Lebens sein – wenn sie lange genug leben, um darüber zu berichten…
Witziger Film, der allerdings das wichtige Thema zu sehr auf die leichte Schulter nimmt.
Mörderischer Frieden:
Die jungen Bundeswehrsoldaten Tom und Charly sind mit ihrer KFOR-Friedenstruppe im Kosovo stationiert. Ihr Auftrag lautet: Frieden sichern. Der brutale Krieg zwischen den verfeindeten Gruppen ist zwar offiziell vorbei, doch der Hass zwischen den Menschen schwelt weiter. Als Tom und Charly die junge Serbin Mirjana vor dem Todesschuss des jugendlichen Heckenschützen Durcan retten, geraten sie nicht nur zwischen alle Fronten, sondern verlieren durch die entstehende Nähe zu Mirjana und Durcan ihre professionelle Distanz. Bald sind sie in einen Konflikt um Schuld, Manipulation, Rachsucht, Liebe und Vergebung verstrickt…
Langweiliges Drama mit einigen Actioneinlagen, die man selbst im Fernsehen besser zu sehen bekommt.
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir:
Earl Brooks verkörpert alles, was einen perfekten Mann ausmacht: Er ist ein treusorgender Familienvater, hingebungsvoller Ehemann und ein äußerst erfolgreicher Geschäftsmann. Doch hinter dieser Vorzeige-Fassade lauert ein dunkles Geheimnis. Getrieben von Marshall zieht Brooks in der Nacht los, um zu morden.
Dieser spannende Thriller wurde von uns bereits bewertet und bekam 80/100 Punkten. Zur vollständigen Kritik: Klick hier
Nichts als Gespenster:
Ellen, Caro, Ruth, Felix, Jonas und all die anderen Reisenden in Nichts als Gespenster sind auf der Suche nach der Liebe. Diesem Gefühl, das uns stark und verletzlich zugleich sein lässt. Doch manchmal macht die Liebe alles komplizierter, egal wo man gerade ist.
Einfühlsames Drama über große Gefühle.
Schwerter des Königs – Dungeon Siege:
Düstere Zeiten sind angebrochen im Königreichtum Ehb. Der böse Zauberer Gallian hat die Krugs, eine grausame und unerbittliche Kaste von animalischen Kriegern, losgeschickt, um das Land zu plündern und zu brandschatzen. Farmer, ein einfacher Bauer, steht vor den Trümmern seiner Existenz, als die Krugs durch sein Dorf wüten, seinen Sohn töten und seine wunderschöne Frau Solana verschleppen.
Trotz Staraufgebot kann dieser Film – dank der nichtvorhandenen Spannung und den stereotypischen Charakteren – nicht überzeugen.
The District!:
Die Kinder des Bezirkes wachsen unter konstantem Rivalisieren und Kämpfen auf, weil sich ihre Zigeuner-, ungarischen, arabischen und chinesischen Familien in alltägliche Feindseligkeit verstricken. Richie, der jüngste des Lakatos-Clans, versucht einen Weg zu finden, die Csorba-Familie zu beruhigen, besonders ihre reizende Tochter, Jules. Bald entdeckt er: Frieden wird durch Geld erreicht, und der einzige Weg Geld zu machen ist Öl.
Bissige Satire aus Ungarn verpackt als rauer Animationsfilm.
Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken:
Jan ist muskulös, beruflich erfolgreich, ein Frauenschwarm und eingefleischter Hertha-Fan. Katrin ist unfassbar attraktiv, ebenso erfolgreich, eine Power-Frau und unverbesserliche Romantikerin. Sie könnten das perfekte Paar sein. Doch warum springt Jan dann auf primitivste sexuelle Schlüsselreize an – wie z. B. das sensationelle Dekolleté seiner Sekretärin Angie? Und wieso ist Katrin zu hochintelligenten mehrspurigen Denkleistungen fähig, aber dennoch anfällig für die offensichtliche Balz des Leitwolfs Jonathan?
Diese langweilige Komödie wurde bereits bewertet und bekam 20/100 Punkten. Zur vollständigen Kritik: Klick hier
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