Filmstart: 09.04.2009
Originaltitel: Knowing
FSK: Ab 12 (beantragt)
Verleih: Concorde
Laufzeit: 122 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Stuart Hazeldine, Ryne Douglas Pearson, Juliet Snowden, Stiles White
Darsteller: Nicolas Cage, Rose Byrne, Chandler Canterbury, Lara Robinson, Ben Mendelsohn, Nadia Townsend, Alan Hopgood, Danielle Carter, Adrienne Pickering, Terry Camilleri
Inhalt: „Die Zeitkapsel“ heißt das Projekt, das eine Grundschule 1959 in Lexington, Massachusetts ins Leben ruft. Die Schüler malen dazu ein Bild, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Nur die Außenseiterin Lucinda schreibt ihr Blatt apathisch voll mit Zahlenreihen und benimmt sich auch danach äußerst seltsam. Alle Blätter werden nun für die nächsten 50 Jahre in der Zeitkapsel im Boden versenkt und erst 2009 wieder ans Tageslicht gebracht. Der Junge Caleb erhält den Zettel von Lucinde. Als sein Vater, der Astrophysiker John Koestler, diesen entdeckt, beginnt er den Zahlencode zu untersuchen und stellt erstaunliches fest: Die Zahlen geben in chronologischer Reihenfolge Datum, Opfermenge und Koordinaten aller Katastrophen der letzten 50 Jahre an. Nachdem er selbst zufällig in eines dieser Unglücke hineingerät, ist er sich der prophetischen Kraft des Schriftstücks sicher und versucht das nächste Unheil zu verhindern. Sein Sohn Celab hingegen hört seit Erhalt des Briefes von Lucinda seltsame Geräusche und Flüsterstimmen, außerdem suchen ihn Männer auf und versuchen mit ihm Kontakt aufzunehmen. John begreift, dass er den Ursprung der Prophezeiungen ergründen muss und forscht nach, was aus Lucinda geworden ist. Kann er die letzte – und größte – angegebene Katastrophe verhindern oder ist tatsächlich alles bereits unabänderlich vorherbestimmt?
Unsere Meinung: Der Verlauf der Erde und der Menschen – von der Entstehung bis zu ihrem Ende – eine Reihe bloßer Zufälle oder von jeher vorbestimmt für jeden von uns? Mit dieser interessanten Fragestellung geht „Knowing“ ins Rennen und bietet den neusten apokalyptischen Film aus Hollywood mit dem charismatischen Nicolas Cage als Aushängeschild. Bekannt für seine tragischen und charaktervollen Rollen ist er auch hier keinesfalls der große, starke Held, sondern vielmehr ein gebrochener Mann, der seit dem Tod seiner Frau wenig Perspektive im Leben hat. Seine Liebe zu seinem Sohn Caleb ist daher eine wichtige Instanz im Film und bildet den zwischenmenschlichen Schwerpunkt zum Thema Einzelschicksal. Daneben geht es um das Schicksal der gesamten Welt, was mit respektablen Special Effects und gänsehautverursachenden Actionszenen einhergeht. Zwischen diesen Themen versucht der Film offenbar eine Brücke zwischen den Genres Mystery, Action und Drama zu schlagen, was allerdings nicht so ganz gelingt. Dazu trägt auch bei, dass die Handlung zwar eine grundsätzliche Spannung halten kann, aber viele Fragen unbeantwortet und Dinge ins Leere laufen lässt. Nachdem zu Anfang der Schwerpunkt bei der mysteriösen Stimmung liegt und ein Rätsel das nächste jagt, wird der Film nach etwa der Hälfte immer mehr zum Katastrophenfilm, der auf imposante Effekte und Action setzt. Das muss grundsätzlich kein Fehler sein, doch „Knowing“ verliert dadurch eine klare Linie und vernachlässigt den Mystery-Anteil zusehends – zugunsten der schon oft gesehenen Untergangsdarstellungen. So bleiben viele aufgeworfene Fragen ohne befriedigende Klärung oder gehen gänzlich unter, was schade ist, aber auf der anderen Seite auch Raum für Diskussionen lässt. Über das Ende sollte sich jeder Zuschauer selbst ein Urteil bilden, aber vermutlich wird es die wenigsten völlig überzeugen.
Fazit: Tolle Effekte, viel Spannung und ein engagierter Nicolas Cage machen den Film auf jeden Fall sehenswert. Die Logik-Fehler, offene Fragen und der viel zu starke Umschwung vom Mystery- zum Katastrophengenre machen aber einige Abzüge nötig. Vergessen kann man diesen Film mit seinem hochaktuellen Thema sicher dennoch nicht all zu schnell, daher insgesamt 80/100 Punkten.
(cap)
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