Filmstart: 19.03.2009
Originaltitel: Männersache
FSK: Ab 12
Verleih: Constantin
Laufzeit: 120 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Gernot Roll
Drehbuch:
Mario Barth, Dieter Tappert
Darsteller: Mario Barth, Dieter Tappert, Anja Kling, Michael Gwisdek, Jürgen Vogel, Florentine Lahme, Thomas Thieme, Michael Lott, Bernd Stegemann, Katrin Filzen, Michael Brandner

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Inhalt: Paul und Hotte sind die besten Freunde – und das schon seit 20 Jahren. Nichts kann sich zwischen sie stellen. Sogar Hottes Freundin Susi muss meist hinten anstehen, wenn es darum geht, dem besten Freund einen Gefallen zu tun oder mit ihm ein Bierchen auf dem Dach des Mietshauses zu schlürfen. Während Hotte Gerüste auf Baustellen aufbaut, verdient sich Paul in einer Zoohandlung sein Geld. Aber sein Traum ist ein ganz anderer: Als Comedian auf der Bühne zu stehen und die Leute zum Lachen bringen. Leider zeigen seine abendlichen Auftritte in einer kleinen Bar nur wenig Erfolg. Erst als er – eher zufällig – die Highlights vom belauschten Streit zwischen Hotte und Susi zum Besten gibt, bricht das Publikum in Gelächter aus. Nach einem Zeitungsartikel, der Paul mächtigen Krach mit dem gekränkten Hotte einbringt, wird auch der zwielichtige Manager König auf ihn aufmerksam und nimmt das junge Talent unter Vertrag. Langsam aber sicher wird Paul klar, dass er nicht beides haben kann: Seine Freundschaft zu Hotte und den Ruhm als gefeierter Komiker. Denn nur mit fiesen Witzen über das Beziehungsleben seines besten Freundes kann er das Publikum für sich begeistern. Wofür wird sich Paul letzten Endes entscheiden? 

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Unsere Meinung: Live-Comedian Mario Barth versucht sein Glück auf der großen Kinoleinwand – und dabei macht er gar nicht mal eine so schlechte Figur. Die Komik der Berliner Schnauze behält auch bei 90 Minuten Dauerbeschuss seine Besonderheit. Kollege Dieter Tappert, besser bekannt als der kauzige Paul Panzer, der einst als Telefonreinleger angefangen hat, spielt ebenfalls gekonnt, aber fast schon zu ernst für den Film. Anja Kling nimmt man die Rolle der guterzogenen Berlinerin nicht so ganz ab. Vor allem der Dialekt wirkt all zu aufgesetzt. Die namenhaften Gäste wie Jürgen Vogel, Uwe Ochsenknecht und Sido bringen dafür wieder etwas Schwung in den Film, ebenso die weiteren Auftritte von Barth und Tappert, z.B. als Ganoven. Aber der große Haken an der ganzen Sache ist das Drehbuch: Da hat der Autor (Mario Barth höchstpersönlich) einen echten Griff ins Klo geschafft. Die Geschichte ist weder sehr originell, noch hat sie auch nur annähernd Kinoformat. Der Plot kommt vielmehr einem Barth-Sketch gleich, nur ein bisschen länger als eigentlich nötig. Abgesehen von ein paar guten Ideen, quält man sich eher durch die Handlung und fragt sich, wie das alles enden soll. Aber genau da: zum Ende hin, scheint Mario erst recht nichts mehr eingefallen zu sein, denn plötzlich löst sich alles in Wohlgefallen auf. Mario Barth-Fans werden sich wahrscheinlich amüsieren, aber dem Anspruch an eine gelungene Komödie wird dieser Film einfach nicht gerecht.

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Fazit: Für Barth-Fans sicher ganz unterhaltsam, aber ansonsten kein Garant für Bauchwehlachen. Bei so einer dürftigen Story können auch gute Schauspieler oder Komiker nicht mehr all zu viel ausrichten. Die Outtakes sind bei diesem Film der Geheimtipp – also nach Filmende noch sitzen bleiben. Dafür gibt es gnädige 45/100 Punkten.
(cap)

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