Filmstart: 19.02.2009
Originaltitel: Milk
FSK: Ab 12
Verleih: Constantin
Laufzeit: 128 Minuten
Trailer: Klick hier

Regie: Gus Van Sant
Drehbuch: Dustin Lance Black
Darsteller: Sean Penn, Emile Hirsch, Josh Brolin, James Franco, Diego Luna, Josh Brolin, Alison Pill, Victor Garber, Denis O’Hare, Jeff Koons, Brandon Boyce

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Inhalt: Harvey Milk ist gerade 40 Jahre alt geworden, als er den jungen Scott kennen lernt und etwas wehmütig feststellt, dass er bisher nichts erreicht hat in seinem Leben. Er ahnt nicht, dass ihm die aufregendste Zeit seines Lebens noch bevor steht und bald ganz Amerika seinen Namen kennen wird. Als er mit Scott nach San Fransisco zieht und dort ein Fotogeschäft eröffnet, macht er kein Geheimnis um seine Homosexualität. Das bringt ihm zwar viele skeptische Blicke ein, aber auch Zustimmung: Nach und nach entwickelt sich der Laden mit dem Namen „Castro Camera“ zu einem Treffpunkt für Schwule, die sich darum bemühen, in der Gesellschaft Akzeptanz und Gleichberechtigung zu finden. Dem engagierten Harvey, der in seinem bisherigen Leben stark unter der Verheimlichung seiner sexuellen Neigung gelitten hat, liegt es am Herzen, den Männern Mut zu machen und für sie eine Lobby in der Öffentlichkeit zu schaffen. Nach Veranstaltungen und kleinen Kundgebungen entsteht die Idee, zur Wahl des Stadtrats anzutreten. Milk scheitert die ersten Jahre, gewinnt während seiner Kampagnen allerdings zusehends an Anhängern, Sympathie und Erfahrung. Erst im vierten Anlauf – im Jahre 1977 – gelingt dem enthusiastischen Harvey der Einzug in den Stadtrat. Auch dort kämpft er unermüdlich weiter für die Rechte der Schwulen und gegen ihre Diskriminierung.

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Unsere Meinung: Als heißer Anwärter auf den begehrtesten Oscar für den besten Film, stellt „Milk“ eine auf wahren Tatsachen beruhende Geschichte dar, welche die zehn letzten Jahre des Harvey Milk einfängt. Unterfüttert mit Aufnahmen der damaligen Zeit, erzählt der Film in sehr eindringlichen Bildern vom Kampf der Homosexuellen um gerechte Behandlung in den USA der siebziger Jahre. Der charismatische und sympathische Harvey ist in diesem Stück amerikanischer Geschichte die schillernde Leitfigur – hervorragend dargestellt von Sean Penn. Im Film herrscht eine ausgewogene Mischung aus seinen politischen Aktivitäten und der Privatperson Milk, die immer wieder mit Schicksals- und Rückschlägen zu kämpfen hat und dennoch seinen Optimismus nicht verliert. Das 128-minütige Mammutwerk transportiert diesen bemerkenswerten Umstand sehr gut und setzt Harvey Milk ein filmisches Denkmal. Auch wenn „Milk“ insgesamt überzeugt, handelt es sich dennoch lediglich um eine chronologisch erzählte Darstellung von Harveys Aufstieg. Es fehlt das Besondere, der außergewöhnliche Einfall bei der Umsetzung um herausragend zu sein. Bereits am Anfang wird über das Ende aufgeklärt – für Zuschauer, die Milk und sein Leben nicht bereits kennen, nicht gerade ein raffinierter Einfall. Abgesehen davon, bietet der Film für gerade jene Kinobesucher, denen die Geschichte von Milk gänzlich unbekannt ist, sicher viele interessante Eindrücke, vom Kampf einer benachteiligten Gemeinschaft 

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Fazit: Der Film ist in jedem Fall ein interessanter und sehenswerter Einblick in ein Stück US-Amerikanische Kulturgeschichte, die unter der Führung einer schillernden Persönlichkeit stattfand. Aber es fehlt das gewisse Etwas, um den Streifen zu einem absoluten Highlight – oder einem 100 Punkte-Anwärter zu machen. Daher von mir 80/100.
(cap)

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