Filmstart: 17.01.2008
Original-Titel: Once
FSK: ohne Altersbeschränkung
Verleih: Kinowelt
Laufzeit: 87 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: John Carney
Darsteller: Glen Hansard, Markéta Irglová, Alaistair Foley, Kate Haugh, Senan Haugh, Darren Healy, Gerard Hendrick, Bill Hodnett, Geoff Minogue, Leslie Murphy (u.a.)
Inhalt: In der Dubliner Fußgängerzone treffen ein junger Straßenmusikant und ein Mädchen aus Tschechien, das sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, aufeinander. Sie kommen ins Gespräch. Als sie erfährt, dass er im Geschäft seines Vaters Staubsauger repariert, bringt sie ihm prompt am nächsten Tag ihren kaputten Staubsauger mit. Es stellt sich heraus, dass sie Klavier spielt, und er bittet sie, mit ihm zusammen einen seiner Songs zu spielen. Über die Musik, für die sie beide leben, entwickelt sich tiefes Vertrauen zwischen den beiden. Liebe? Vielleicht. Er erzählt von der Frau, die ihn verlassen hat und für die er all diese traurigen Lieder schreibt, sie von ihrem viel älteren Mann, dem Vater ihrer Tochter, der zuhause in Tschechien geblieben ist, weil es zwischen den Beiden nicht mehr funktioniert hat. Zusammen mit einer Band nehmen sie die Songs im Studio auf. Ein letztes Wochenende, an dem noch einmal alles möglich scheint, bevor Vernunft und Realismus siegen.
Unsere Meinung: Ein Film, in dem die Musik die Geschichte erzählt, und der doch kein Musical ist. Eine Geschichte über einen Jungen und ein Mädchen, und doch keine Liebesgeschichte, wie man sie kennt. Die traurigen, wütenden, manchmal fröhlichen, immer unglaublich berührenden Folk-Pop-Songs von Glen Hansard, der „hauptberuflich“ tatsächlich Musiker und nicht Schauspieler ist, tragen den Film, ohne dass es wesentlich mehr braucht – keine Geschichte voller dramatischer Wendungen, keine vielen Worte, nicht einmal die Namen der Hauptfiguren sind von Belang, und doch ist dieser Film manchmal so ehrlich, so herzergreifend, dass es dem Zuschauer fast weh tut. Eine solche Begegnung passiert nur einmal im Leben – „once“. Man wünscht sich ein glückliches Ende für die Beiden, und hofft doch, dass der Film einem diesen Wunsch nicht erfüllt. Denn es ist Teil seiner Außergewöhnlichkeit, alle Klischees und Erwartungen zu vermeiden.
Fazit: Einer jener ganz besonderen Filme, die vom Leben zu erzählen scheinen, so wie es wirklich ist, und die einem noch nach Tagen nicht aus dem Kopf gehen. Die einen traurig, glücklich und melancholisch machen, als würde man diesen beiden Menschen tatsächlich beim Leben zuschauen, als würden sie wirklich existieren. Wenn der Musiker sich die Kehle aus dem Leib singt oder schreit, kann man sich den Songs kaum entziehen, selbst wenn man eigentlich einen ganz anderen Musikgeschmack hat. Zu Recht ist „Once“ mit Lob und Auszeichnungen überschüttet worden. 100/100 Punkten.
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