Filmstart: 06.08.2009
Originaltitel: Public Enemies
FSK: Ab 12
Verleih: Universal
Laufzeit: 144 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Ronan Bennett, Michael Mann, Ann Biderman
Darsteller: Johnny Depp, Christian Bale, Marion Cotillard, Billy Crudup, Stephen Dorff, Stephen Lang, Giovanni Ribisi, Channing Tatum, Stephen Graham
Inhalt: Die USA befinden sich 1933 in tiefster Depression während ein Mann das Land in Atem hält: John Dillinger. Dillinger überfällt sehr erfolgreich Banken und zieht damit die Sympathie der Bevölkerung auf sich und trotzdem er auch gefangen wird und einsitzt, kann er sich nach seiner letzten Festnahme aus dem Gefängnis befreien.
1933 ist auch das Jahr, in dem J. Edgar Hoover versucht sein neu gegründetes FBI mit Hilfe der Gefangennahme Dillingers zur Staatsbehörde zu machen. Die Aufgabe, den Staatsfeind Nummer 1 zu fassen, delegiert er an den eleganten Agent Melvin Purvis.
Unsere Meinung: Michael Manns Public Enemies beschreibt das letzte Jahr im Leben John Dillingers vom Herbst 1933 bis zu seiner Erschießung im Juli 1934. Dillinger war berühmt für seine Blitzbanküberfälle und konnte sich auch das ein oder andere Mal aus dem Gefängnis befreien. In der Zeit der Depression konnte er auch nicht zuletzt wegen seines charismatischen Auftretens das Wohlwollen der Öffentlichkeit auf sich ziehen. Seine Bande hielt bedingungslos zu ihm und es fiel der Polizei und später dem FBI enorm schwer, den Mann mit ihren veralteten Methoden und ihrer Trägheit festzusetzen. Melvin Purvis revolutionierte die Ermittlungsmethoden und konnte dank der Verpflichtung von Scharfschützen und einem groß angelegten Verrates Dillinger auffinden. Leider fehlen in Michael Manns Film jede Art von Tiefgang oder jedwede genaue Beschreibung der Figuren. Außer, dass hier alle sehr schick angezogen sind, erfährt man über die Charaktere oder ihre Motivation sehr wenig. Wir sehen Dillinger Banken überfallen, sich in Schießereien verwickeln, ins Gefängnis kommen und wieder ausbrechen und seine große Liebe Billie Frechette kennenlernen. Warum seine Mannen ihm so uneingeschränkt vertrauen und folgen, bleibt ein Rätsel. Leider kann man zu kaum einem Zeitpunkt des Filmes mitfiebern oder Anteil nehmen, weil die Handlung meist seelenlos dahintreibt. Besonders die Wackelkamera, die offensichtlich einen authentischen Look erzielen sollte, stellt den Zuschauer auf eine harte Probe, ebenso wie die Schießereien, die zu sehr nach Platzpatronenorgie aussehen.
Mit 144 Minuten ist Public Enemies – dafür das so wenig passiert – auch viel zu lang. Der Zuschauer ist zum beobachten verdammt ohne mitfiebern zu können – ich habe schon spannendere Tagesschauen gesehen.
Fazit: Die Jagd nach John Dillinger von FBI Legende Melvin Purvis hatte Potential, leider verdammt Michael Mann die Geschichte zu einer überlangen, gut ausstaffierten Ballerei ohne Charisma. Schauspieler wie Johnny Depp oder Christian Bale könne einfach nicht zeigen was in ihnen steckt. Enttäuschend.
Wir geben 50/100 Punkten.
(CDW)
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