Filmstart: 12.02.2009
Originaltitel:Revanche
FSK: noch ohne Bewertung             
Verleih: Movienet
Laufzeit: 121 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Götz Spielmann
Darsteller: Johannes Krisch, Irina Potapenko, Ursula Strauss, Andreas Lust, Hannes Thanheiser, Hanno Pöschl, Toni Slama, Magdalena Kropiunig, Rainer Gradischnig, Günther Laha

revanche

Inhalt: Ein kleiner See inmitten eines Waldes. Ruhe, absolute Stille, Einsamkeit. Bis ein ins Wasser geworfener Gegenstand den eigentlichen Beginn des Films einläutet und den Zuschauer auf eine Reise nach Österreich mit nimmt.
Alex wohnt in einer zweckmäßig eingerichteten Wohnung und überlegt, wie er an das große Geld kommen könnte, um seinen Lebensstandard und den seiner Freundin Tamara zu verbessern. Während er sich mit kleinen kriminellen Delikten und einem Job in einem Wiener Bordell über Wasser hält, verdient Tamara als Prostituierte an gleicher Adresse ihr Geld. Beide sind heimlich ein Paar und wenig glücklich mit ihrer Lebenssituation, bis Alex auf die Idee kommt, eine Bank zu überfallen. Das Vorhaben scheint beinah aufzugehen. Allein der Hartnäckigkeit eines Polizisten ist es zu verdanken, dass sich das Blatt gegen Alex wendet und Tamara beim Fluchtversuch durch einen Schuss des Polizisten tödlich getroffen wird. Verzweifelt über den Verlust seiner Liebe zieht sich Alex auf den Hof seines Großvaters zurück und erfährt, dass der Polizist in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt…

revanche

Unsere Meinung: Nach anfänglicher, detaillierter Einführung der Personen und dem anschließenden Banküberfall nimmt sich der Film der Charakterentwicklung an. Alex, der es in der Stadt nicht wirklich zu etwas bringen konnte, entpuppt sich als zuverlässiger und verantwortungsbewusster Enkel. Will er zunächst nur den Holzvorrat seines Opas aufstocken, kümmert er sich weiterhin um das Vieh und zunehmend um den kränkelnden Großvater. Durch den wöchentlichen Besuch der Nachbarin erfährt Alex, dass deren Ehemann jener Polizist ist, der Tamara erschoss. Dieses Wissen stellt Alex vor eine innere Zerreißprobe. Soll es sich den Rachegelüsten hingeben? Verdient es der Polizist weiterhin zu leben, wenn er ein Leben genommen hat und weiter leben kann, als wäre nichts geschehen? Genau das ist ein wichtiger Punkt des gesamten Films. Entgegen Alex’ Vermutungen, kann der Polizist nicht leben wie zuvor. Die Ermittlungen gegen ihn nagen an ihm, scheinen ihn beinah aufzufressen. Alles gipfelt darin, dass er aufgrund von Panikattacken vom Dienst suspendiert wird. Parallel dazu scheint Alex an der eigenen Handlungsunfähigkeit zu zerbrechen. Immer wieder werden dem Zuschauer potentielle „Rachemöglichkeiten“ gezeigt, doch Alex verschiebt sie Tag auf Tag. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als die Ehefrau des Polizisten Gefallen am einsamen Wolf Alex findet und dieser sich auf das gefährliche Spiel einlässt. Der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss und die dichte, fast angstumhüllende, Atmosphäre lockert sich erst in den letzten Minuten. Zudem verzichtet der Film vollständig auf musikalische Untermalungen. Das Spiel der Akteure und die gegebenen Situationen des Films stehen für sich selbst. 

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Fazit: Ein wenig optimistisch anmutender Film, der jedoch Optionen der Hoffnung aufzeigt. Nach einer gewissen Einspieldauer beeindrucken die schauspielerischen Leistungen und eine packende, tragische Geschichte, die einen Menschen vom Wege abkommen lässt, um ihm die Möglichkeit zu gewähren, einen neuen, anderen Pfad im Leben zu entdecken. Dafür gute 75/100 Punkte.
(dw)

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