Filmstart: 19.03.2009
Originaltitel: Slumdog Millionaire
FSK: Ab 12
Verleih: Prokino
Laufzeit: 120 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Simon Beaufoy
Darsteller: Dev Patel, Anil Kapoor, Madhur Mittal, Freida Pinto, Irrfan Khan, Saurabh Shukla, Mia Drake, Sanchita Choudhary, Ankur Vikal
Inhalt: Der 18-jährige Jamal sitzt auf dem Kandidatenstuhl bei der indischen Ausgabe von „Wer wird Millionär“ und beantwortet souverän eine Frage nach der anderen. Noch nie ist jemand so weit in der Quizshow gekommen – und nun räumt ausgerechnet ein junger, mittelloser Hilfsarbeiter in einem Call-Center ab. Wie kann das sein? Vor der letzten Show, in der es gilt, die letzte Frage zu beantworten, um den Höchstgewinn von 20 Mio. Rupien zu erringen, wird Jamal verhaftet und des Betruges bezichtigt. Nach und nach erzählt er dem Polizisten von seinem schweren Leben als Vollwaise in den Slums von Mumbay: Nachdem er und sein älterer Bruder die Eltern verlieren, schlagen sie sich gemeinsam durch – ihnen schließt sich Latika an, die ebenfalls niemanden mehr hat. Nachdem die Kinder in die Hände eines zwielichtigen Mannes fallen, überschlagen sich die Ereignisse und die beiden Brüder verlieren Latika aus den Augen. Als sie sie Jahre später wieder treffen, hat sich bereits eine Menge verändert. Alles was Jamal erlebt hat – egal wie grausam es war – hilft ihm nun bei der Beantwortung der Fragen. Aber es geht ihm gar nicht um das große Geld. Sein Leben lang wollte er nur eins: Bei Latika sein. Doch das Schicksal trennte sie immer wieder voneinander. Nun will er mithilfe der bekanntesten Spielshow im ganzen Land die letzte Chance nutzen, seine große Liebe wieder zu finden.
Unsere Meinung: Der große Abräumer der diesjährigen Oscars scheint ein Experiment gewesen zu sein. Der erfolgreiche Regisseur Danny Boyle (bekannt für „Trainspotting“) drehte diesen Film komplett in Indien und ausschließlich mit indischen Schauspielern. Dank des originellen Drehbuchs des britischen Filmemachers wurde aus „Slumdog Millionär“ aber kein kitschig-künstlicher Bollywood-Streifen, sondern ein außergewöhnliches Filmerlebnis, das westliche und orientalische Elemente gekonnt vereint. Auch wenn es sich letztlich um eine Liebesgeschichte handelt, geht es brisant, actionreich und auch mal brutal und schockierend zu. Das Leben des Protagonisten in den ärmlichen und gnadenlosen Slums von Mumbay wird mittels rasanter Kamerafahrten, erstklassiger Musik und authentischer Kulissen gekonnt umgesetzt. Die Sequenzen, in denen Jamal eingeschüchtert vor dem „WWM“-Moderator sitzt und die Studiokameras sein Gesicht einfangen, sind dazu das reinste Kontrastprogramm. Gerade das macht aber den besonderen Reiz des Geschehens aus. Der Zuschauer wird in diesem temporeichen und bewegenden Film kaum Gelegenheit zum Durchatmen haben. Stattdessen geht es auf eine faszinierende Reise in eine indische Metropole, wie sie einmal war und wie sie inzwischen ist. Mittendrin erleben wir den schweren Weg eines Slumdogs zum gefeierten Millionär.
Fazit: Tolle Bilder, passende Musik und eine einzigartige Story, die einen von Anfang bis Ende fesselt. Ein Rausch für die Sinne, von dem auch im Nachhinein sicher einiges hängen bleiben wird. Für dieses absolut sehenswerte Filmerlebnis gibt es guten Gewissens 90/100 Punkten.
(cap)
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