Filmstart: 17.07.2008
Originaltitel: Paris
FSK: Ab 6
Verleih: ProKino
Laufzeit: 129 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Cédric Klapisch
Darsteller: Juliette Binoche, Romain Duris, Fabrice Luchini, Albert Dupontel, Mélanie Laurent, Zinedine Soualem, François Cluzet, Gilles Lellouche, Julie Ferrier (u.a.)
Inhalt: Der Tänzer Pierre bekommt vom Arzt gesagt, er habe eine schwerwiegende Herzkrankheit, an der er vielleicht sterben wird. Um seine schwierige Situation in den Griff zu bekommen, erfindet er im Geist Geschichten zu Menschen, die er zufällig vom Balkon aus sieht. Die Thematik Tod, an sich bereits genügend Material für einen Film bietend, stellt in Cédric Klapischs (“L’Auberge Espagnol”) “So ist Paris” jedoch nur die Rahmenhandlung dar. In einzelnen Episoden gibt der Film augenscheinliche Alltagsmenschen wieder, welche jedoch zu gar wunderlichen Eigenarten tendieren. Ein Geschichtsprofessor stellt einer Studentin nach, eine Bäckersfrau, die ihre Angestellten vergrault, sowie ein Marktverkäufer, der im rauen Umfeld sanftmütige Anwandlungen entdeckt. Allesamt auf der Suche nach Liebe, allesamt auf ihre eigene Art und Weise.
Unsere Meinung: Einen Liebesfilm vor pariser Kulisse – das mag auf den ersten Blick recht altbacken klingen, doch dieser versteht sich nicht als solcher im konventionellen Sinne. Bei genauerem Hinsehen bildet in Klapischs Film die Liebe nur die Projektionsfläche für ein meisterhaft authentisch gezeichnetes Bild der französischen Hauptstadt. Die dargestellten Alltagssituationen wirken glaubwürdig, werden jedoch durch leicht überzeichnete Charaktere bis kurz vor die Grenze des Absurden verzerrt. An diesem Punkt geht der Film, durch den Hintergrund Pierres Herzleidens, eine Verbindung zwischen Tragödie und Komödie ein, ohne diese zu vermischen. Gerade die Rahmenhandlung sorgt dafür, dass die Grenze zum Klamauk nicht überschritten, sowie eine Ernsthaftigkeit entwickelt wird. Der genannte Kontrast Tragik/Komik wurde von Klapisch liebevoll hergestellt und trägt zur Einzigartigkeit der Hommage an die Stadt der Liebe bei.
Fazit: Der Film lässt die Handlung kurzweilig-amüsant erscheinen und gleichzeitig den emotionalen Tiefgang nicht vermissen. Den Zuschauer erwartet beim Schauen ein interessanter Mix aus herzhaftem Lachen und gerührter Betroffenheit. 85 von 100 Punkten.
(ak)
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