Filmstart: 18.06.2009
Originaltitel: State of Play
FSK: Ab 12
Verleih: Universal
Laufzeit: 127 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Kevin Macdonald
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray
Darsteller: Russell Crowe, Ben Affleck, Rachel McAdams, Robin Wright Penn, Helen Mirren, Jason Bateman
Inhalt: Ein Kleinganove rennt um sein Leben und wird erschossen. Ein Pizzabote wird zufällig Zeuge des Geschehens und wird ebenfalls erschossen. Wenig später wird in den Nachrichten der Tod der Assistentin des Kongressabgeordneten Stephen Collins (Ben Affleck) verlesen. Reporter Cal McAffrey (Russell Crowe) wird die Geschichte des Kleinkriminellen übertragen, während seine neue Kollegin Della Frye (Rachel McAdams), von der Online-Redaktion, mit dem Fall der Assistentin des Kongressabgeordneten beauftragt wird. Die zunächst eigenständig betrachteten Mordfälle erweisen sich als verstrickt und kompliziert, wodurch eine Zusammenarbeit des Raubeins McAffrey mit der jungen Nachwuchsreporterin Frye notwendig wird. Nach kleinen Startschwierigkeiten funktioniert das Teamwork (mehr oder weniger) und beide Reporter sehen sich einer wachsenden Story gegenüber, die ihre Kreise weit über die Grenzen kleiner politischer Intrigen zieht.
Unsere Meinung: Regisseur Kevin Macdonald ist mit „State of Play – Stand der Dinge“ ein atmosphärisch dichter Politthriller gelungen. Ohne große Special Effects und/oder wilde Verfolgungsjagden stehen die Geschichte und Figuren im Mittelpunkt. Russell Crowe überzeugt als brummiger, erfahrener Journalist im Reportergeschäft ebenso wie seine ehrgeizige junge Kollegin Rachel McAdams. Ebenfalls hervorzuheben sind Helen Mirren als toughe Chefredakteurin Cameron Lynne und Ben Affleck als der neue politische Hoffnungsträger Stephen Collins. Das Konfliktpotenzial des Films ist weitreichend und breitgefächert. Dem Kongressabgeordneten Collins wird eine Affäre mit seiner Assistentin angehangen, seine eigene Ehefrau sucht seit Jahren Trost und die Nähe zu Cal McAffrey, der wiederum seit Studienzeiten ein enger Freund des politischen Hoffnungsträgers ist. Aus dem Versuch, seinen Freund vor einer öffentlichen Schmutzkampagne zu schützen, entwickelt sich ein Kampf um die eigentliche Wahrheit. Die im Film auftauchenden Wendungen sind geschickt verpackt, die düsteren Bilder unterstreichen die dichte Atmosphäre, die durch die passende Filmmusik abgerundet wird.
Menschen ändern sich. Auch Cal McAffrey muss dieser Tatsache ins Auge blicken. Das Spiel um Macht und Geld ist kein neuerfundener Leinwandstoff, aber er wird spannend in Szene gesetzt. Die über zwei Stunden Filmlänge erscheinen viel, sind aber absolut gut umgesetzt, Langeweile tritt nicht ein. Ganz nebenbei gelingt es dem Film eine Lanze für den seriösen Journalismus zu brechen. Die Suche nach der Wahrheit kennt selten eine festgelegte Deadline und im Kampf gegen die Yellowpress ist sie immer öfter der Verlierer.
Fazit: Politisch brisantes Katz- und Mausspiel über den schwierigen Weg der Wahrheitsfindung und der Erkenntnis wahrer Freundschaften. Ein düsterer, beinah bedrückender, politischer Thriller, der vollkommen ohne große Action auskommt und die Figuren- und Storyentwicklung in den Vordergrund stellt. In der actionbeladenen Blockbuster-Saison eine abwechslungsreiche und absolut sehenswerte Alternative. 85/100 Punkten.
(dw)
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