Filmstart: 10.04.2008
Original-Titel: Before the Devil Knows You’re Dead
FSK: Ab 16
Verleih: Koch Media
Laufzeit: 117 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Sidney Lumet
Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke, Albert Finney, Marisa Tomei, Rosemary Harris, Michael Shannon, Amy Ryan (u.a.)
Inhalt: Andy bezieht als Geschäftsführer eines Wirtschaftsprüfungsunternehmens ein sechsstelliges Jahreseinkommen und ist mit einer schönen Frau verheiratet. Sein jüngerer Bruder Hank dagegen ist geschieden, lebt allein in einem kleinen Apartment, ist mit den Unterhaltszahlungen für seine Tochter hoffnungslos im Verzug, trinkt zu viel und hat eine Affäre mit der Frau seines Bruders.
Dennoch ist es Andy, der von beiden die größeren Probleme hat. Seine Ehe mit Gina steht kurz vor dem Scheitern, und um seinen extravaganten Lebensstil und exzessiven Drogenkonsum zu finanzieren, hat er Geld der Firma unterschlagen. Da diese aber gerade die Steuerprüfer im Haus hat, ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis der Betrug auffällt. Sein nach außen hin so erfolgreiches Leben ist im Begriff sich aufzulösen.
In dieser Situation sieht Andy nur noch eine Möglichkeit, wie er seine Probleme lösen kann – zumindest seine finanziellen. Hank soll den Juwelierladen ihrer Eltern ausrauben…
Unsere Meinung: Tödliche Entscheidung hätte ein guter Film werden können. Die Betonung liegt auf hätte.
Der Film steigt ein und zeigt uns eine Szene, bei der ein Juweliergeschäft überfallen wird. Fünf Minuten später gibt es einen Perspektivenwechsel. Wir sehen den gleichen Überfall, nur aus der Sicht einer anderen Person. Das ist das ganze Konzept des Filmes: Viele Perspektivenwechsel, die der Geschichte immer ein Puzzlestück mehr mit auf den Weg geben. Am Ende entsteht eine lückenlose Geschichte. Aber auch nur, wenn der Zuschauer zu diesem Zeitpunkt nicht schon im Tiefschlaf steckt.
Auf dem Papier klingt das ja alles ganz spannend, im Film wirkt es leider sehr erzwungen und schlecht umgesetzt. Die Wechsel zu einer anderen Person erfolgen völlig deplatziert. Nie hat man das Verlangen, genau an dieser Stelle den Hintergrund bzw. die Gefühle einer anderen beteiligten Person zu erfahren.
Bemerkenswert übrigens, dass der Film eine Regel konsequent beibehält: Je mehr der Film dem Ende hin zu geht, desto sinnfreier werden die Dialoge. So entwickeln diese im Verlaufe des Filmes so eine ungewollte Komik, dass man sich nicht mehr sicher ist, ob man nun in einem schlechten Drama oder in einer guten Komödie sitzt. Und wo wir gerade beim kritisieren sind: Ethan Hawke (spielt die Figur Hank) verkörpert seinen Charakter so schlecht, dass man bei jedem Auftritt unweigerlich laut loslachen muss.
Fazit: Ernst nehmen kann man diesen Film garantiet nicht. Die Dialoge sind so unglaublich inhaltslos, dass man den Film wirklich nur an Trash-Liebhaber empfehlen kann. Alle anderen, die sich ein gutes Drama erhoffen, sollten um diesen Film einen riesigen Bogen machen. Insgesamt erhält der Film magere 15/100 Punkte.
(ts)
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