Filmstart: 07.02.2008
Original-Titel: Earth
FSK: Ab 6
Verleih: Universum
Laufzeit: 99 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Alastair Fothergill
Darsteller: Ulrich Tukur (Sprecher)
Inhalt: Dem Aufprall eines Asteroiden sei es zu verdanken, dass Leben auf unserer Erde überhaupt möglich ist. Einleitende Worte der filmbegleitenden Off-Stimme ( Ulrich Tukur), die sich nie aufdrängt und im Hintergrund verweilt. Zu Beginn der „Weltreise“ erscheint das Klimawandel-Symbol der letzten Jahre: ein Eisbär. In der steril-wirkenden Umwelt der Arktis lernt der Zuschauer eine Eisbärenmutter und ihre zwei Sprösslinge kennen. Durch den Klimawandel wird es für den Eisbären immer schwerer an Nahrung zu gelangen. Eisschollen verschwinden, das Jagdgebiet verkleinert sich, der Eisbär steht vor schwierigen Zeiten…
Die Reiseroute der Dokumentarfilmer zieht sich von Nord nach Süd. In jeder Klima- und Vegetationszone sehen wir Lebewesen, die sich an die jeweiligen Lebensbedingungen angepasst haben. Im Wechsel von Tag und Nacht und den vier Jahreszeiten werden die unterschiedlichen Umgebungen in ihrer Faszination, Existenz und ihrer Bewohner aufgezeigt. Ob Eisbären in der Arktis oder die Mandarinente in den gemäßigten Breiten, deren Nachwuchs durch eine waghalsige Aktion aus dem Nest erst ins eigentliche Leben springt. Ob wochenlange Wanderung einer Elefantenherde zum Okawango-Delta oder die mühselige 6000 km-Reise zweier Buckelwale in die Antarktis. Der Film zeigt eindrucksvoll das Leben und Überleben verschiedener Lebewesen auf unserem Planeten.
Unsere Meinung: Ist es notwendig das ohnehin allgegenwärtige Problem des Klimawandels noch einmal auf Zelluloid zu bannen ? Vielleicht. Klimarelevante Fakten werden einem in diesem Film nicht vor die Nase gehalten. Wohl aber Jene, die unter den klimatischen Veränderungen offensichtlich zu leiden haben. Dennoch ist das Problem „Klimawandel“ nicht Hauptgegenstand der 90 Minuten. Vielmehr der Kampf ums Überleben. Und der fortschreitende Kreislauf des Lebens offenbart nicht immer ein Happyend. Doch bietet er das ein oder andere Mal ein versöhnliches Ende für Jene, die ihrem Instinkt unnachgiebig folgen.
Fazit: Womöglich werden einige Menschen kurz vor Filmbeginn glauben, ihnen werden in den folgenden Filmminuten die sündhaften Taten des Menschen bezüglich unseres Planten vor Augen gehalten. Doch weit gefehlt. Eine Dokumentation in Oberlehrermanier oder mit dem berühmt-berüchtigten Zeigefinger wird einem bei „Unsere Erde“ nicht aufgetischt. Eher steht die eigene Erkenntnis, das Verständnis eigenen Handelns im Vordergrund. Der Eisbär – noch gibt es ihn in freier Wildbahn – hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass aufgrund der Erderwärmung Eisschollen und darauf gebärende Walrosse als Nahrung fehlen. Dem Bären am Nordpol wird der Boden buchstäblich unter den Pfoten weggezogen. Schmelzen die Polkappen und das Packeis weiterhin in diesem Tempo, so wird es Eisbären im Jahr 2030 in freier Wildbahn wohl nicht mehr geben.
Ein Film der die Erdentstehung thematisiert und mit ihr viele Schätze und Phänomene unseres Planeten darstellt. Atemberaubende Bilder in der Luft, zu Land und unter Wasser, sowie eine Kameraführung, die einen öfters vor Spannung in den Kinosessel drückt. Lehrreich und nicht schnell zu vergessen.Wir meinen schon so einiges von unserer Erde zu wissen und kennen doch so wenig. Insgesamt erhält der Film 90/100 Punkten.
(dw)
Schreibe einen Kommentar