Filmstart: 29.01.2009
Originaltitel:
Ghost Town
FSK: Ab 6
Verleih: Kinowelt
Laufzeit: 102 Minuten
Trailer:
Klick hier
Regie: David Koepp
Drehbuch: John Kamps, David Koepp
Darsteller:
Ricky Gervais, Greg Kinnear, Téa Leoni, Billy Campbell, Kristen Wiig, Dana Ivey, Aasif Mandvi, Jordan Carlos, Claire Lautier, Bridget Moloney

geister1

Inhalt: Dr. Bertram Pincus ist Zahnarzt. Aber die Zähne seiner Patienten in Ordnung zu halten, ist auch schon das Einzige, was er für seine Mitmenschen macht. Der egoistische Einzelgänger möchte mit niemandem etwas zu tun haben und gibt sich auch nicht all zuviel Mühe dabei, dies zu verbergen. So scheint es Ironie des Schicksals zu sein, dass ausgerechnet dieser Griesgram plötzlich Geister sehen und hören kann. Da es bei einem Routineeingriff im Krankenhaus zu Komplikationen kommt und Dr. Pincus für einige Minuten klinisch tot ist, scheint er nun zwischen den Welten zu stehen. Die Geister sehen in ihm ihre große Chance, endlich das zu erledigen, was sie noch auf Erden hält und geben keine Ruhe mehr. Sein kontrolliertes Einzelgängerdasein scheint beendet zu sein. Doch da wird der Geist Frank Herlihy auf ihn aufmerksam, der ihn zu einer Abmachung überredet: Bertram hilft ihm bei seiner „unerledigten Aufgabe“, während Frank ihm die nervige Geisterschar vom Leibe hält. Was zunächst ganz einfach klingt, entwickelt sich zu einem handfesten Gefühlschaos: Franks Witwe Gwen ist im Begriff neu zu heiraten, doch das passt dem Verstorbenen gar nicht. Er wittert hinter dem gutaussehenden Anwalt einen hinterhältigen Abzocker. Warum soll er auch sonst noch immer auf der Erde wandeln? Bertram schließt langsam Freundschaft zu Gwen und empfindet zusehends mehr für sie. Schließlich stellt sich für ihn die Frage, ob er nur seine Abmachung mit Frank einzuhalten versucht oder ob er inzwischen selbst mit seinem Herz bei der Sache hängt. 

geister2

Unsere Meinung: Die Annahme das es Geister gibt, die unsichtbar auf Erden wandeln, ist in der Filmindustrie nicht gerade neu. Aus diesem phantastischen Thema eine Komödie zu machen, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Geniestreich. Daher sollte sich ein Regisseur vor allem über die Herangehensweise an das Thema Gedanken machen. In dieser Mischung aus Lachen, Weinen und Mitfühlen geht es nicht so sehr um die Geister, sondern vielmehr um den eigenbrötlerischen Zahnarzt, der erst begreifen muss, worauf es im Leben wirklich ankommt. Der Brite Ricky Gervais ist eine erstklassige Besetzung für diese eigenwillige Rolle und zeigt dem Publikum einen komischen Kautz, den es erst nicht leiden kann und ohne es selbst recht zu merken doch irgendwann mitfühlend begleitet. Greg Kinnear als Smoking-Tragender Dressmann kann in seiner Rolle des immer wieder aus dem nichts auftauchenden smarten Geist nicht so recht zeigen was er kann. Auch die mumienerforschende Witwe, dargestellt von Tea Leoni, ist wohl eher schmückendes Beiwerk als eine tiefergehende Charakterrolle. Der Star des Films ist klar und so macht der mürrische Bertram auch die beachtlichste Entwicklung durch. So wird ihm mit Hilfe der erst so ungeliebten Geister klar, welches Verhalten sich zu Lebzeiten tatsächlich lohnt. Der Spagat zwischen leichter Komödie und berührender Romanze gelingt überwiegend. Fühlt man sich in einigen Szenen doch unweigerlich an „Ghost“ und die große Problematik des Glaubens an Geister und die Kommunikation mit ihnen erinnert, verfällt der Film schon manchmal ins Rührselige. Dagegen gibt es aber durchaus auch sehr „schöne“ emotionale Momente, die dem einen oder anderen Zuschauer eine Träne entlocken können. Insgesamt vermittelt der Streifen keine neuen moralisierenden Ansichten, aber er zeichnet ein amüsantes und anrührendes Bild zum Thema Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft. 

geister3

Fazit: Lachen, weinen und etwas daraus lernen: Das versuchen viele Filme, aber die gekonnte Mischung daraus finden die wenigsten. Auch dieser Romantik-Komödie gelingt dieses Kunststück nicht vollkommen. Zu viel kommt einem schon aus anderen Filmen bekannt vor – den meisten Charakteren fehlt ein wenig der Tiefgang. Wegen Ricky Gervais hingegen lohnt es sich schon wieder und ein bisschen was kann wohl jeder, der sich als Mitglied der heutigen Ellenbogengesellschaft erkennt, aus dem Film mitnehmen. Daher gibt es 75/100 Punkten.
(cap)

Kommentare

Schreibe einen Kommentar