Filmstart: 27.08.2009
Originaltitel: Chéri
FSK: Noch nicht bekannt
Verleih: Prokino
Laufzeit: 93 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Stephen Frears
Drehbuch: Christopher Hampton
Darsteller: Michelle Pfeiffer, Kathy Bates, Rupert Friend, Felicity Jones, Frances Tomelty, Anita Pallenberg, Harriet Walter, Iben Hjejle, Gaye Brown
Inhalt: Fred Peloux ist zwar erst 19, aber ein Lebemann. Als Sohn einer reichen Ex-Kurtisane lebt er ein sorgloses Leben ohne Entbehrungen. Doch dieses Leben langweilt ihn allmählich. Da kommt es ihm ganz gelegen, dass die reife Léa de Lonval – eine Freundin seiner Mutter und ebenfalls ehemalige Kurtisane – sich seiner annimmt. Was als Abmachung zwischen Léa und Madame Peloux begann, um den Sohn vor Drogen und falschen Freunden zu bewahren, entwickelt sich zu viel mehr. Was die erfahrene Léa und der ungestüme Fred – von ihr liebevoll Chéri genannt – anfänglich als kleine Affäre betrachten, wird zu einer langjährigen Beziehung. Erst als Freds Mutter den inzwischen 25-Jährigen mit der 19-Jährigen Edmée verheiratet, nimmt die Zweisamkeit des ungleichen Liebespaares ein abruptes Ende. Während Chéri mit der jungen und ebenfalls reichen Edmée die Ehe eingeht, bleibt Léa zurück und begreift erst jetzt, was der junge Mann für sie bedeutet hat…
Unsere Meinung: Romanverfilmungen sind nicht gerade eine Seltenheit in unserer Kinolandschaft. Aber die Verfilmung von zwei Romanen, die erstmals in den Jahren 1920 und 1926 erschienen sind, ist schon etwas seltener. Einen solchen Fall stellt „Chéri“ dar. Die Autorin der Romane Sidonie-Gabrielle Claudine Colette wurde 1873 geboren und verarbeitete darin die Erfahrungen ihres skandalumwitterten Lebens. Michelle Pfeiffer verkörpert die alternde Edelkurtisane in Frührente gekonnt. Das sie mit dem Altern und der vergänglichen Schönheit hadert, passt besonders gut zu einigen Enthüllungen in den Medien, nach denen auch Pfeiffer beim Schönheitschirurgen nachgeholfen hat. Die Liebe ihrer Figur Léa zum Jahrzehnte jüngeren Chéri wird als kontroverse Gefühlslage dargestellt, endet letztlich aber als etwas holpriges Katz- und Mausspiel der beiden Verliebten. Mit den schönen Kulissen, opulenten Kostümen und durchdachten Dialogen weiß der Film durchaus zu unterhalten. Vor allem Kathy Bates als geldgierige Madame Peloux setzt echte Akzente. Trotzdem schafft es „Chéri“ nicht völlig zu überzeugen. Vielleicht ist es die nicht ganz schlüssige Geschichte, durch die man sich die Frage stellt, was man aus diesem Film nun mitnehmen soll. Liebesgeschichten gibt es immerhin wie Sand am Meer. Auch der Aspekt des zu großen Altersunterschiedes ist bereits oft beleuchtet worden. Ob „Chéri“ dieser Thematik etwas wirklich Neues abgewinnen kann, bleibt fraglich.
Fazit: „Chéri“ ist eine Geschichte über die Liebe, über eine Beziehung, die aufgrund des Altersunterschiedes keinen Bestand hat. Gute Schauspieler und das Flair einer längst vergangenen Zeit machen den Film zwar interessant, doch die Geschichte reißt wahrscheinlich nur Vollblutromantiker und Genrefans von Kostümfilmen vom Hocker. Dafür von uns 65/100 Punkten.
(cap)
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