Filmstart: 30.10.2008
Originaltitel: Dalai Lama Renaissance
FSK: ohne Altersbeschränkung
Verleih: Horizon
Laufzeit: 81 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Khashyar Darvich
Mitwirkende: Dalai Lama, Fred Alan Wolf, Amit Goswami, Brother Wayne Teasdale, Vicki Robin, Barbara Fields, Brian Muldoon

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Inhalt: Der Dalai Lama lud 40 Wissenschaftler der „westlichen Welt“, die in ihrem Gebiet entweder als bahnbrechend beziehungsweise führend gelten, zu einer Reise nach Indien ein. Dort werden sie die „Synthesis Group“ bilden, die nach der Maxime „Gemeinwohl“ Maßnahmen zur Verbesserung der Welt diskutieren soll. Diese Reise wird jedoch nicht nur einen wissenschaftlichen Wert haben, sondern die Teilnehmer vielmehr auf einen spirituellen Trip durch den Himalaja schicken: Bevor die Gruppe den Dalai Lama trifft, reist diese durch dessen Exil. Die Eindrücke einer faszinierenden Landschaft sollen die Wissenschaftler von allen westlichen „Zwängen“ befreien und diese für die „Synthesis Group“ sensibilisieren.
Doch schnell beginnen Konflikte, das fragile Konstrukt auseinanderbrechen zu lassen. Persönliche Interessen der Wissenschaftler treten in den Vordergrund und schnell fallen viele der Teilnehmer in ihre alte Rolle des „westlichen Denkers“ zurück, noch bevor der Dalai Lama überhaupt zu ihnen hinzustößt. Doch schließlich tritt der Gastgeber auf den Plan und verändert das Denken der Gruppe, sowie deren Stimmung grundlegend.

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Unsere Meinung: Der Film des US-Regisseurs Khashyar Darvich zeigt in hervorragender Weise die Vorzüge und Schwächen des Menschen. Die im Film gezeigten Wissenschaftler streben danach Großes zu vollbringen, was zwar zur Beseitigung wichtiger Probleme der Menschheit beiträgt, andererseits aber auch einen unbändigen Trieb auslöst sich beweisen zu müssen, stärker und besser zu sein als andere. Der Dalai Lama hingegen, scheint diesen Trieb nicht zu besitzen. Er zeigt sich als besonnener Beobachter, als Berater. So lehnt er es beispielsweise ab der „Synthesis Group“ vorzustehen. Er sieht sich vielmehr als gleichrangiges Teil des Ganzen.
Die facettenreichen und aussagekräftigen Bilder runden den Film ab. Zum einen kommt hier die unverwechselbare Landschaft Indiens zum Vorschein, auf der anderen Seite werden gesellschaftliche Probleme wie Armut verdeutlicht. Dem Betrachter wird äußerst prägnant der Unterschied zwischen materiellem und ideellem Reichtum nahegebracht, deren Wertschätzung sich im buddhistischem Tibet im Gegensatz zur „westlichen Welt“ völlig anders verhält.

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Fazit: Mit „Dalai Lama Renaissance“ ist Darvich ein mitreißender Dokumentarfilm gelungen, der den Zuschauer mit auf die abenteuerliche und teils beschwerliche Reise der „Synthesis Group“ nimmt. Einziges Manko: Auf das zu häufige Schwingen der „Moralkeule“ konnte hier und da nicht verzichtet werden. 75 von 100 Punkten.

(Charlykuntz)

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