Filmstart: 08.01.2009
Originaltitel: Tau Ming Chong
FSK: Ab 16
Verleih: KSM
Laufzeit: 126 Minuten
Trailer: Klick hier
Regie: Peter Ho-Sun Chan
Darsteller: Jet Li, Andy Lau, Takeshi Kaneshiro, Xu Jinglei, Bao-ming Gu, Xiaodong Guo, Yachao Wang, Bo Zhou
Inhalt: Mitten in der Taiping-Rebellion gegen die korrupte Qing-Dynastie, in der 50 Millionen Chinesen auf dem Schlachtfeld oder an Hunger starben, steht im Herbst 1870 General Pang im Blut seiner gefallenen Soldaten, desillusioniert, hungernd und geschlagen. Er folgt einer Fremden, die ihn schließlich mit sich nimmt, ihn unterbringt und mit Essen versorgt. In der Nacht teilt sie mit ihm das Bett, um am nächsten Morgen verschwunden zu sein. Pang kommt dadurch jedoch wieder zu Kräften und trifft Jiang Wu-Yang, der ihn zum Kampf fordert. Jiang ist ein Rebell, der die darbende Bevölkerung mit erbeuteten Lebensmitteln versorgt. Er bringt Pang zu seinem Anführer und Adoptivvater Zhao Er-Hu, wo Pang Lian, die geheimnisvolle Fremde und Ehefrau Zhaos, wiedersieht. Bei einem Überfall der Banditen auf einen Konvoi rettet Pang Jiangs Leben und tötet den Anführer des Konvois, wodurch er, zum Ärger Zhaos, das Ansehen der Banditen erlangt. Die drei Männer schwören sich Blutsbrüderschaft, nachdem Truppen der Qing das Dorf Zhaos überfallen und Hunger und Zerstörung hinterlassen. Um das Dorf zu retten, treten sie in die Armee der Qing ein, jedoch aus völlig unterschiedlichen Motiven. Das Ziel Pangs ist es, endlich Frieden für das arg gebeutelte Volk zu erlangen, Zhao dagegen sieht immer zuerst den Vorteil seiner Leute.
Unsere Meinung: Einfache Kost ist “The Warlords” in keinem Fall. Zu Beginn sehen wir ziemlich brutale Kampfszenen, in denen minutenlang gezeigt wird, wie sich die verfeindeten Truppen gegenseitig niederschlachten. Es mag vielleicht ein wenig absurd klingen, aber die Kampfszenen sind wirklich sehr nett anzusehen. Es ist kein simples “ein Mann kommt daher und metzelt einfach alles nieder was ihm in den Weg kommt”. Vielmehr wird in den Szenen wirklich die Brutalität vom Krieg gezeigt und wie rücksichtslos und vor allem mit welchen Mitteln gekämpft wird. Aber was nutzen die besten Kampfszenen, wenn man ihnen nicht so recht folgen kann?
Ich muss leider zugeben, dass ich ein ziemliches Problem habe, mir Namen zu merken. Viel schlimmer ist es nun noch, wenn es so exotische Namen sind und – nach Ansicht eines Europäers – die Hauptcharaktere so ziemlich gleich aussehen. Jiang, Pang und Zhao konnte ich bis zum Ende nicht unterscheiden und so blieben mir viele Verstrickungen der sehr komplexen Story verwehrt. In einer langen Schlachtsequenz kommen ständig neue Truppen hinzu und immerzu fragte ich mich: Woher kommen denn jetzt diese tausend Soldaten?
Der Film hat vor allem mit einer Sache zu kämpfen, die schon vielen anderen Filmen, in denen eine Geschichte über mehrere Jahre erzählt wird, zum Verhängnis geworden ist. Einige Passagen werden unverständlicherweise ewig lang ausgebreitet – andere Monate wirken dann wieder viel zu gehetzt, so dass der Erzählfluss im gesamten recht holprig wirkt. Das Ende zeigt sehr schön was passiert, wenn Menschen mit verschiedenen Visionen an ein und der gleichen Sache arbeiten. Der einzige Moment übrigens – neben der Szene, in der von jetzt auf gleich 4000 Wehrlose getötet werden – in der man so etwas wie Mitgefühl empfindet.
Fazit: Letztendlich stellt sich die Frage, wem man “The Warlords” empfehlen kann. Im ersten Drittel werden fast ausschließlich Schlachten gezeigt. In der restlichen Zeit überwiegen dagegen die verschiedenen Intrigen und die Action rückt völlig in den Hintergrund. Zugang zu der Story findet man nur schwer, auch wenn die Schauspieler allesamt überzeugen können. 65/100 Punkten.
(ts)
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